Impuls für deine Woche

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Gestern saß ich mit einem Freund beieinander und wir haben uns unterhalten, über heute und auch über gemeinsame Erlebnisse der letzten Jahre. Und es war erstaunlich, die Dinge wahrzunehmen, wie sie in ihrem zeitlichen Umfeld stattgefunden haben. Es gab Erlebnisse aus 2018, die mir vorkamen, als wären sie schon tiefste Vergangenheit. Und andere ältere Erinnerungen sind auch heute noch so präsent, als wären sie gestern über die Bühne gegangen.
Dabei ist mir bewusst geworden, wie relativ wir die Zeit wahrnehmen. Unsere Erinnerung speichert Erlebnisse verschieden ein. Und das beeinflusst unser Denken.
Die Zeit ist keine absolute Größe. Bei jeder Erinnerung prägen sich Gefühle und Gedanken mit ein. Und das summiert sich dann zu der Erinnerung, die wir später abrufen – mit allen Färbungen und Stimmungen, die wir später dann als nah oder fern wahrnehmen.

Diese Wahrnehmung mag so sein, doch was soll man sich daraus nehmen?

Aus meiner Sicht etwas ganz Wesentliches: Zeit ist relativ.
In all unseren Erinnerung sind wir im Schema der Vergangenheit festgelegt. Und daraus schöpfen wir auch Orientierung. An den Dingen unseres Lebens können wir uns entlanghangeln, damit wir aus den Erfahrungen einen Weg für die Zukunft ableiten können. Doch in dieser Sicherheit liegt auch eine Beschränkung. Denn wir leben und lieben die Bequemlichkeit der Erfahrung. Was vor zwei Jahren war? - Es ist ein Halt unsres Lebens. Und schnell sind wir dabei, das auch als Maßstab für die nächsten zwei Jahre zu setzen. Auch, wenn es uns nicht gefällt und eine Grenze zieht, die wir vielleicht überschreiten wollten. Und ohne es bewusst wahrzunehmen, ist aus einer Erinnerung eine Vorausplanung geworden, die uns einschränkt.

Und mit dieser Einschränkung möchte man eigentlich nicht leben.
Deshalb bin ich der Meinung, dass man die Zeit lockerer wahrnehmen sollte. Als Orientierung aus der vergangenen Zeit und nicht als Planung. Als Richtschnur, die sich aus vielen Erinnerungen zusammensetzt. Daraus ergibt sich die Sicht als Chance für die nächsten Jahre. Und das ist dann keine Gesetzmäßigkeit auf Grund der bisherigen Erfahrung. Es ist der Fokus als Chance, nicht als beschränkte Planung, die den Weg in jeden neuen Tag offen macht.

Denn die Chance lässt alles offen, was bisher vielleicht in den Schranken der eigenen Erfahrung endete.

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