Werkstatt Lucas Cranachs des Älteren, 1529) |
Schon im Kloster trieb ihn die Frage um, wie er einen gnädigen Gott und Heilsgewissheit bekommen könne. Im Zuge seiner Römerbriefstudien kam er nach langem Ringen zu der Erkenntnis, dass Gerechtigkeit vor Gott nur dem Glaubenden geschenkt wird und nicht von eigenen Werken abhängt. Daraus leitete er das dreifache »Allein« ab: allein die Heilige Schrift, allein durch Gnade, allein durch den Glauben. Nur so bekommt der Mensch Heil und Gerechtigkeit vor Gott geschenkt. Dies ist bis heute die Grundlage bibeltreuer evangelischer Theologie. Damit stellte er sich gegen alle Werkgerechtigkeit. Manche seiner Lehren und Äußerungen werden heute von vielen Christen kritisch gesehen, wie seine Tauf- und Abendmahlslehre. Leider musste er auch erleben, dass seine rein geistlichen Thesen in den folgenden Jahren politisch für Machtfragen missbraucht wurden. Luther starb 1546 in seiner Geburtsstadt, als er, schon schwer krank, zwischen zwei weltlichen Herren Frieden stiften wollte.
Für heute wichtig bleibt seine Erkenntnis, dass Gott uns allein in seinem Wort in Jesus Christus begegnet, dass er uns durch ihn in freier Gnadenwahl das Heil im Glauben schenkt und wir uns vor Gott nichts durch unsere Bemühungen verdienen können. Seine Frage nach dem gnädigen Gott ist und bleibt die entscheidende Lebensfrage für jeden Menschen.
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