Homeward Festival

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Der Ausfall des Freakstocks in diesem Jahr war für viele begeisterte Festivalbesucher eine große Enttäuschung. Was macht man nun mit dem freien Wochenende mitten im Sommer? Man kann natürlich einfach zu Hause sitzen und nichts tun, oder aber die Chance nutzen um etwas Eigenes und Neues auszuprobieren. Für die zweite Option haben sich die Organisatoren des Homeward-Festivals, was letztes Wochenende in Niederwürschnitz stattfand, entschieden. Sie haben in monatelanger Vorarbeit ein neues Festival aus dem Boden gestampft, was sicher vielen in guter Erinnerung bleiben wird.

Wenn man das Homeward-Festival rückblickend kurz zusammenfassen will, kann man nur sagen: Der Name war Programm. Für drei Tage gab es ein Heimkommen für über 1000 Besucher nicht nur in die eigenen vier Wände, sondern auch auf das Festivalgelände an der Alten Ziegelei Niederwürschnitz.

Wie schafft man das?

Erstens: Gute Musik. Zwei Bühnen sind für ein für ein Festival dieser Größenordnung sicher nicht notwendig, aber unglaublich empfehlenswert. Auf der „Homestage“ gab es von Freitag bis Sonntag eine bunte Mischung von Bands aus allen möglichen Stilrichtungen, von Punkrock bis Hip Hop, von Singer-Songwriter bis Hardcore. Da kann man fast mit Sicherheit behaupten, dass für jeden Geschmack etwas dabei war. Für die Liebhaber der elektronischen Musik gab es im „Backyard“ ordentlich was auf die Ohren, wobei auch hier mit diversen DJs für Abwechslung gesorgt wurde. Gelegenheit zum Tanzen gab es also reichlich und das wurde auch bis in die frühen Morgenstunden hinein in Anspruch genommen.

Zweitens: Gute Verpflegung. Um die Besucher auch kulinarisch bei Laune zu halten wurde sich ordentlich ins Zeug gelegt. Es gab frische Pizza und Backkartoffeln aus dem Holzofen sowie Sommergemüse und Geschnetzeltes aus der Pfanne. Am Samstagmorgen gab es einen frische-Brötchen-Verkauf mit Lieferung bis ans Zelt und auch Sonntag war mit Brötchen und Kaffee für ein gemeinsames Frühstück auf dem Veranstaltungsgelände gesorgt. Zur Abkühlung wurden verschiedene Getränke und auch Eis angeboten. An dieser Stelle sei den Leuten besonders gedankt, die bei hochsommerlichen Temperaturen am Pizzaofen geschwitzt haben oder hinter den Kulissen vorbereitet und geschnippelt haben.

Drittens: Nur keine Langeweile aufkommen lassen. Neben der musikalischen Ausgestaltung war für viele Gelegenheiten zum Zeitvertreib gesorgt. Am Samstag gab es zwei Seminarblöcke, bei denen man entweder neuen geistlichen Input bekam oder eins der Lifestyle-Seminare besuchen konnte. Das Themenangebot reichte dabei von Seminaren über prophetisches Reden und Leiterschaft bis hin zu Henna-Tattoos, Skaten oder KFZ-Selbsthilfe. Über die gesamte Zeit des Festivals boten sich reichlich Möglichkeiten für alle, die nicht nur entspannt herumsitzen wollten. Eine Miniramp schaffte Raum für sportliche Betätigung, für kreativ Interessierte gab es eine Wand zum Graffiti-Sprayen und eine Ausstellung im Kunst-Zelt. Man konnte an der Kleidertauschbörse den Inhalt seines Kleiderschranks aufpeppen oder selbstgemachten Schmuck- und Dekoartikel kaufen. Für Leute, die es etwas ruhiger angehen lassen wollten, bot sich das Shishazelt an. Und wem der ganze Trubel zuviel wurde oder wer etwas auf dem Herzen hatte, der konnte sich in eine Auszeit im Gebetszelt nehmen.

Viertens: Eine angenehme Atmosphäre schaffen. Der Veranstaltungsort an der Alten Ziegelei in Niederwürschnitz bietet an sich schon einen rustikal-gemütlichen Raum, der wie gemacht für Sommeraktionen wie das Homeward scheint. Dazu kam die Gestaltung eines „Wohnzimmers“ auf dem Festivalgelände, wo sich ein wenig abseits der Bühnen zahlreiche Sofas und andere Sitzmöbel befanden. Hier konnte man sich nach ekstatischen Tanzeinlagen kurz ausruhen oder den Abend ganz gemütlich ausklingen lassen. Auch das Deko-Team hat sich mächtig ins Zeug gelegt und das Gelände mit vielen liebevollen Details geschmückt. Blumen, Teppiche und Stehlampen, selbstgemachte Holzwegweiser und viele Lichterketten sorgten tags und nachts für eine wohnliche Stimmung.

Natürlich hat die Atmosphäre eines Festivals auch mit den Menschen zu tun. Das betrifft auf der einen Seite Helfer und Ordner und auf der anderen Seite die Besucher. Über alle lässt sich sagen, dass die ganze Zeit ein entspannt-offenes, freundlich-warmes (bei viel Sonnenschein durchaus auch wörtlich zu verstehen) Flair vorhanden war. Es war ein bisschen so, wie wenn man nach Hause kommt.

Fünftens und Letztens: Schönes Wetter. Auch wenn der Einfluss auf diesen Faktor begrenzt ist, muss man doch sagen, dass nach der verregneten Woche vor dem Festival der Sonnenschein die Stimmung positiv beeinflusst hat.

Zum Schluss geht ein riesiges Dankeschön an alle, durch die das Homeward zu der Veranstaltung geworden ist, die es war: Organisatoren, Aufbauhelfer, Musiker, Ordner, Techniker, Dekorateure, Handwerker, Helfer beim Catering und an der Bar, Seminarleiter, Verkäufer an den Ständen, Seelsorger, Beter und alle anderen, die sich eingebracht haben um dieses Wochenende möglich zu machen. Gedankt sei auch allen, die am Sonntag nach dem Abschlussseminar noch ihren freien Nachmittag geopfert haben und beim Abbau mit angepackt haben.

Das Homeward war eine sehr gelungene Veranstaltung, da sollte es die Organisatoren folglich nicht wundern, wenn Rufe nach einer Wiederholung bzw. Fortsetzung des Festivals aufkommen.

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