Ostern {Teil 5}

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Das Urteil

Lies dazu Markus 15, 6-15

Es ist wieder so weit. Jedes Jahr zum Passahfest darf Pilatus jemanden begnadigen. Ein riesen Event für die Menschen. Sie ziehen vor den Palast, um zu schauen wer dieses Mal auf der Liste steht. Einer davon ist Jesus, unschuldig und nur aus Neid angeklagt. Der andere Barabbas. Ein Mörder, ein Verbrecher. Sollte das nicht eine leichte Entscheidung sein? Aber es ist wie in einem schlechten Film.
Pilatus verurteilt Jesus, obwohl er weiß, das er unschuldig ist und schenkt Barabbas die Freiheit.
Habt ihr euch schon einmal gefragt, wie er sich wohl dabei gefühlt hat?
Innerlich war er schon darauf vorbereitet, am Kreuz einen qualvollen Tod zu sterben, hatte schon mit seinem Leben abgeschlossen und wartete nur noch darauf, dass der Tag verging. Und dann wird ihm gesagt, das Pilatus Jesus verurteilt hat und er freigesprochen ist.
Er hat wohl kaum damit gerechnet, dass er am Ende dieses Tages als freier Mann nach Hause gehen wird. Ob er es wohl erst für einen schlechten Scherz hielt? Ob er hinaus gestürmt ist und das Weite gesucht hat? Oder hatte er ein schlechtes Gewissen.
Mich würde es brennend interessieren, was passiert wäre, wenn sich Barabbas und Jesus später, nach seiner Auferstehung noch einmal getroffen hätten. Jesus der Auferstandene und Barabbas der Begnadigte.
Aber irgendwie ist dieses Situation gar nicht so abwegig. Könnte da statt Barabbas nicht auch unser Name stehen?
Auch wir sind schuldig und durch Jesus’ Verurteilung freigesprochen. Das ist unglaublich und doch wahr.

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