Ostern {Teil 3}

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Lies Matthäus 26,20 -25.

Jesus sitzt mit seinen Freunden am Esstisch und plötzlich, als wäre es das normalste auf der Welt sagt er :”Einer von euch wird mich verraten.
Ganz schön krass oder? Die bestürzten Jünger brauchen erstmal einen Moment um sich zu fassen. Ich kann mir vorstellen wie jeder seinen Sitznachbarn prüfend angeschaut hat. Natürlich will jeder wissen, wer es ist. Eigentlich ist auch jeder überzeugt, es nicht zu sein und hofft doch, dass Jesus nicht seinen Namen nennt.
Aber Jesus nennt, zur Enttäuschung der Jünger, keinen Namen.
Einer hat sicher aufgeatmet. Judas.
Oh man, mit ihm möchte ich nicht tauschen. Wie er sich wohl gefühlt hat? Ertappt, panisch entgeistert? Vielleicht hat er gehofft, daß Jesus gar nicht weiß, wer es sein wird. Oder er wusste ganz genau, dass Jesus sein Geheimnis kennt. Trotzdem ist all das mehr als unangenehm für ihn. Besonders das, was Jesus danach sagt. “ Der Menschensohn muss zwar sein Leben lassen, wie es in der heiligen Schrift vorausgesagt ist; aber wehe dem, der ihn verrät! Dieser Mensch wäre besser nie geboren worden.
Ganz schön harte Worte. Aber trotzdem Worte, die an einen Verräter gerichtet waren. Ob Judas in diesem Moment an seinem Plan gezweifelt hat? Ob er das Bedürfnis hatte, weg zu laufen oder Jesus alles zu beichten? Was auch immer er gedacht hat, er lässt sich nichts anmerken. Tut als wüsste er von nichts und geht wie alle anderen auch zu Jesus, um ihn zu fragen, ob er es ist. Vielleicht wollte er damit auch nachprüfen, ob dieser den Verräter kennt. Das bekommt er dann ja auch deutlich gesagt. Jesus schaut ihn an und bestätigt ihm seinen zukünftigen Verrat. Ich hätte gerne gesehen mit welchen Emotionen Jesus diesen Satz gesagt hat. War er enttäuscht, wütend, traurig oder kalt und hart. Es muss auch für ihn hart gewesen sein zu wissen, daß er von einem guten Freund verraten werden würde. Trotzdem denke ich, daß er unendlich traurig war und in Judas viel mehr einen verloren gegangenen Bruder gesehen hat als einen Verräter. Ich stelle mir vor, wie er Judas nach diesem Gespräch lange ansieht. So als würde er ihm die Möglichkeit geben alles zu bekennen. Aber Judas dreht sich um und geht. Judas war auf dem Weg der Sünde und diese hielt ihn gefangen.
Wir alle sind irgendwie Verräter. Und Jesus weiß Bescheid. Er kennt alle unsere Sünden. Judas ist nicht umgekehrt und zu Jesu zurück gekommen. Wir aber haben immer wieder neu die Möglichkeit dazu. Jesus wartet auf uns. Wir dürfen immer wieder neu entscheiden, ob wir uns auf ihn zu oder von ihm weg begeben.

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