Thema des Monats: Dankbarkeit

Fabian (Mitte) mit seiner Band
So zum Ende des Jahres hin blicken viele auf das Jahr zurück. Manche in Dankbarkeit. Andere eher bedrückt und traurig. Es gibt vieles wofür wir dankbar sein können, aber oft geht das Gute in unserem Alltagsstress unter bzw. verloren und wir vergessen es wieder schnell. Das Schlechte bleibt meist viel länger hängen. Weil wir uns vielleicht darüber ärgern.

Fabian, der Schlagzeuger von Burning Nations, hat sich auch ein paar Gedanken zum Thema "Dankbarkeit" gemacht.

Wenn ich das Wort „Dankbarkeit“ höre, kommen mir zwei Fragen in den Sinn. Erstens: Warum sollte ich dankbar sein? Und zweitens: Wie werde ich überhaupt dankbar?
Schaut man sich unsere heutige Gesellschaft so an, scheint Dankbarkeit oft ein Fremdwort zu sein, geht es doch häufig um Konsum und darum, immer mehr zu haben. Es werden ja beispielsweise in der Werbung auch genügend schöne Dinge angepriesen. Und sind wir ehrlich, das ein oder andere hätte auch ich gerne unterm Weihnachtsbaum liegen. So scheinen die Menschen irgendwie gestrickt zu sein. Es geht ja schon bei den Kindern los, die seitenfüllende Wunschzettel schreiben. Doch auch Erwachsene haben Wünsche und große Erwartungen daran, was sie zu Weihnachten bekommen werden. Man stelle sich nur vor, wie unzufrieden man ist, wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden….
Wie soll ich da denn bitte dankbar sein, wenn ich nicht das bekomme, was ich mir wünsche und ich ständig tolle Dinge sehe, die ich nicht besitze? Warum und wofür sollte ich dankbar sein?
Dass man dankbar sein kann oder nicht, liegt häufig daran, auf welche Dinge man seinen Fokus legt. Wenn ich meinen Blick immer nur drauf wende, was ich gerne hätte und meistens nicht besitze, werde ich wenig Grund zur Dankbarkeit finden. Auch wenn wahrscheinlich mehr als genügend Gründe vorhanden sind. Um diese zu finden bräuchten wir wie schon erwähnt eben eine andere Sichtweise. Vielleicht ist Dankbarkeit manchmal nur eine Frage der Perspektive. Oder die Kunst, die positven Dinge im eigenen Leben zu erkennen, sich daran zu erfreuen und ihnen mehr Bedeutung zu schenken als den Dingen, die nicht so gut laufen.
Nur mal ein paar Beispiele. Wenn ich mich über meinen Job aufregen kann, heißt das, dass ich einen habe, der meinen Lebensunterhalt finanziert. Über meine Miete kann ich mich auch nur dann aufregen, wenn ich eine Wohnung habe. Und somit habe ich ein Dach über dem Kopf. Und wenn der Kühlschrank leer ist, muss ich zwar einkaufen gehen, kann mir dann aber meistens aussuchen, was ich zu essen haben möchte. Mit einem Job, einer Wohnung und genug zu essen geht es mir schon besser als vielen anderen Menschen auf der Welt. Wenn das mal kein Grund ist, dankbar zu sein!
Schenkt man der Bibel Glauben, ist es auch Gottes Wunsch, dass wir dankbar sind. Im 1. Thessalonicher 5,18 heißt es: „Seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.“ (Luther). Will Gott uns zwingen dankbar zu sein und zu allem Ja und Amen zu sagen? Müssen wir für alles dankbar sein?
Beim ersten Mal Lesen könnte man diesen Vers wahrscheinlich durchaus so (miss-)verstehen. Jedoch denke ich, dass es bei dieser Dankbarkeit um eine Grundhaltung bzw. Lebenseinstellung geht. Nicht darum, gebetsmühlenartig für jede noch so beschissene Situation heuchlerisch „danke“ zu sagen und etwas vorzuspielen.
Eine kleine Randnotiz dazu im Bezug auf unsere Band: Unser Sänger hat beschlossen die Band zu verlassen und ich war alles andere als dankbar für die Situation an sich. Aber ich bin dankbar dafür, wie viele Leute für uns beten und dass ich wissen darf, dass Gott es in der Hand hat.
Für mich macht das absolut Sinn, dass Gott sich für uns Dankbarkeit wünscht. Wenn ich dankbar bin, kann ich die positiven Aspekte meines Lebens beleuchten und zufrieden sein. Langfristig wird es mir so wahrscheinlich besser gehen. Wer immer undankbar und unzufrieden ist wird irgendwann verbittert und wenig Freude in seinem Leben finden.
Weihnachten steht kurz bevor und Gott wendet sich uns zu, in dem er Mensch wird. Wie genial, wenn der Schöpfer der Welt an meinem Leben Anteil nehmen möchte und sich dafür interessiert. Dafür möchte ich dankbar sein. In diesem Sinne noch: Frohe Weihnachten.

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