Thema des Monats: Gottes Fingerabdruck in meinem Leben

Wann hast du das letzte Mal Gott in deinem Leben gesehen?
Wir suchen oft nach großen Dingen, die Gott in unserem Leben bewirkt hat, einschneidende Erlebnisse.Viel zu oft vergessen wir dabei seinen sanften Fingerabdruck in unserem Alltag.

Benjamin hat sich ein paar Gedanken dazu gemacht. Der gelernte Gesundheits- und Krankenpfleger macht derzeit eine Ausbildung bei NEW GENERATION in Chemnitz für christliche Jugendarbeit. Und wenn er nicht gerade dort abhängt, dann findet man ihn höchstwahrscheinlich auf dem Bolzplatz.

Gottes Fingerabdruck in meinem Leben. Wie sieht gleich noch ein Fingerabdruck aus? Ich tippe ,,Fingerabdruck’’ bei Google ein und siehe da: Unzählige Bilder von unzähligen verschiedenen Fingerabdrücken. Individuell. Genau wie Gottes Fingerabdruck im Leben eines Menschen. Das ist in einer Zeit, in der wir doch so sehr vom Individualismus geprägt sind, doch Balsam für die Seele. Ich muss zugeben auch für meine Seele. Und das ist überhaupt nicht schlimm. Zu wissen, dass Gott mit meinem Leben einen individuellen Plan hat gibt mir zutiefst Frieden. Das lässt sich so einfach sagen. Ich ertappe mich dabei wie dieser Satz mir doch so oft viel zu schnell über die Lippen geht ohne davor mein Herz zu berühren. Und doch steckt eine tiefe Wahrheit darin. Zu wissen, dass Gott mit meinem Leben einen individuellen Plan hat macht mich zu etwas besonderem. Eine Freundin von mir erwähnte vor einiger Zeit in einem Gespräch sinngemäß, den Satz: ,,Jesus scheint dich ganz besonders lieb zu haben’’. An den Inhalt des Gesprächs kann ich mich nicht mehr erinnern (lach). Doch dieser Satz blieb hängen. Ja, Jesus hat MICH ganz BESONDERS lieb. Jesus hat DICH ganz BESONDERS lieb. Wenn es mir gut geht, kann ich diesem Satz recht einfach glauben schenken. Und doch gab (und gibt) es Zeiten in meinem Leben, in denen es mir nicht leicht fiel, diese Wahrheit einfach zu glauben. In den Zeiten, in denen ich voller Scham und Angst mir nicht mehr sicher war, was ,,-BESONDERS LIEB’’ wohl heißt. Und dann geht es los: ,,Du musst dir dein ,,besonders lieb’’ erst verdienen’’, flüstert eine Stimme in meinem Kopf. Nur warum habe ich auf einmal solche Gedanken? Gottes Wesen ist doch soviel anders! ,,Er (Gott) gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden’’ (Schlachter 2000; Jesaja 40:29). Hier wird die Wahrheit lebendig und Gott zeigt auf, wie er ist. Und wenn er seinen Fingerabdruck mit Tinte in mein Leben drückt, dann gibt es dafür keinen Tintenkiller.
Bei einem weiteren Blick auf meinen Laptop sehe ich eine Lupe, die einen Fingerabdruck vergrößert. Geheimnisvoll? Oder ist da doch wohl eher etwas schwer zu erkennen! Genau das begegnet mir doch so oft in meinem Leben. Keine Gefühle zu erkennen?! Kein Wirken Gottes zu erkennen?! Dachte ich zumindest. Ich habe doch solange im Gebet um den Arbeitstag gerungen, den ich auf meiner damaligen ,,Hassstation’’ in meiner Lehre im Krankenhaus aushilfsweise verbringen musste. Der Tag verlief sichtbar alles andere als ,,umbetet’’ ab... Als ich nach meiner Schicht wutentbrannt in das Auto meines Vaters stieg, als dieser mich von der Arbeit abholte, war ich froh, dass ich zumindest lebend aus diesem Haus heraus gekommen bin. Und doch stellte ich mir zutiefst in meinem Herzen die Frage: ,,Wo war Gott?’’ Solange bis ein Lied im Auto kam und ich in diesem Moment ein Bild vor meinem inneren Auge hatte, wie Gott Engel geschickt hat, die den ganzen Tag für mich kämpften. Ich konnte in diesem Moment meine Tränen nicht zurückhalten. Durch diesen Tag wurde mir klar: Bloß weil ich nichts sehe oder nichts spüre, heißt es noch lange nicht, dass Gott nicht da ist. Im Gegenteil, Gott offenbart sich als denjenigen ,,der ist und der war und der kommt’’ (Schlachter 2000; Offenbarung 1:18). ,,Allein bin ich nicht!’’- das verspricht Gottes Fingerabdruck in meinem Leben.
Wenn ich abschließend über Fingerabdrücke nachgedenke dann fällt mir auf, dass wir sie überall hinterlassen. Türklinken, Geldscheine, Handys usw. Und ich glaube zutiefst, dass Gott eine Sehnsucht danach hat, seinen Fingerabdruck in deinem und meinem Leben zu hinterlassen. Und diesen Fingerabdruck in die weite Welt scheinen zu lassen. Oder doch ,,nur’’ in unserem Umfeld, wo er aber dann einen entscheidenden Unterschied macht? Und dabei keine falsche Demut. Er zeigt sich im Leben eines Menschen. Gott ist nicht fern, er zeigt sich gern.

Kommentare