Thema des Monats: mit Rückschlägen umgehen

Burning Nations - Fabian in der Mitte
Manchmal, da schreibt man Bewerbungen über Bewerbungen und bekommt immer nur Absagen.  Oder man kämpft für etwas so hart von dem man völlig überzeugt war und musste dann feststellen, dass es ein Kampf gegen Windmühlen ist? Vielleicht kennst du das mit den Rückschlägen. Manchmal ganz schön entmutigend, oder? Im Februar geht es beim Thema des Monats genau darum.

Und Fabian von Burning Nations möchte seine Gedanken zu diesem Thema mit euch teilen.
Fabian ist 27 Jahre alt und spielt Schlagzeug bei der Metalcore-Band Burning Nations. In seinem normalen Leben arbeitet er als Krankenpfleger bei einem ambulanten Pflegedienst und engagiert sich ehrenamtlich in der Jugendarbeit seiner Gemeinde.

Im Monat Februar geht es um etwas, mit dem jeder von uns früher oder später einmal konfrontiert wird und zwangsläufig lernen muss, damit umzugehen. Die Rede ist von Rückschlägen.
In der Regel freut sich niemand über diese „negativen“ Erfahrungen und doch sind sie nun mal Teil unseres Lebens. Auch wenn ich Christ bin und mein Vertrauen in Gott setze, werde ich davon nicht ausgenommen sein.
Dabei können Rückschläge sehr vielseitig sein: eine Beziehung, die in die Brüche geht, dass der beufliche Werdegang eine ganz andere Richtung nimmt als man es sich vorgestellt hat, Krankheit oder sogar der Verlust eines geliebten Menschen. Die ersten beiden waren Dinge in meinem persönlichen Leben, die ich als Rückschläge empfunden habe. Was diese Erfahrungen so unangenehm und so schweirig im Umgang macht, ist die Tatsache, dass sie meist unverhofft auf einen heireinstürzen in einem Moment, in dem man es am wenigsten erwartet.
Zack bumm... wie ein Schlag in den Nacken. Alles auf das man sein Leben gebaut hat und von dem man glaubte, es sei sicher ist plötzlich alles andere als sicher. Es fühlt sich so an, als ob einem der Boden unter den Füßen weg gezogen wird. Die eigene Welt bricht zusammen und man steht vor einem Scherbenhaufen. In diesem Moment fühlt es sich einfach nur echt „bescheiden“ an und man fällt in ein Loch. Doch wie komme ich aus diesem Loch wieder heraus? Was hilft mir dabei, mit diesen Negativerfahrungen umzugehen?
Ich habe schon öfter gehört, und auch gelesen, dass das eigene Gottvertrauen Einfluss darauf hat, wie gut ich mit Rückschlägen umgehen kann. Da ist durchaus etwas dran und es stimmt, dass das Vertrauen darauf, dass Gott gute Pläne für unser Leben hat und nur das beste für uns im Sinn hat durchaus helfen kann (siehe Jeremia 29,11 oder Römer 8,28). Jedoch muss ich erst einmal soweit kommen, dass ich das ganze von dieser Perspektive aus betrachten kann. Denn sind wir mal ehrlich, können Rückschläge unser Vertrauen in Gott auch ganz schön auf die Probe stellen und es kann eine Weile dauern bis man genügend Abstand zu diesen Negetiverlebnissen hat, um diesen Perspektivwechsel auch vollziehen zu können. Da hilft es unheimlich, gute Freunde um sich herum zu haben, die mit mir und für mich beten, wenn es mir selbst gerade schwerfällt. Oder vielleicht braucht es diese Rückschläge manchmal einfach auch, dass ich wieder den Weg zurück zu Gott finde, weil ich ihn auf meinen „Höhenflügen“ vielleicht einfach aus den Augen verloren habe.
Aus eigener Erfahrung kann ich jedenfalls sagen, dass auch wenn sich diese Erfahrungen im ersten Moment extrem negativ anfühlen (können), müssen sie das rückblickend betrachtet nicht immer sein. Gerade im Bezug auf meinen beruflichen Werdegang durfte ich diese Erfahrung machen. Als ich mein „Lehramtsstudium“ nach zwei Semestern geschmissen habe und mir gesagt wurde, dass man mich nicht für den Beruf des Lehrers geeignet hält, fühlte sich das alles andere als toll an. Eher wie ein „Scheitern“. Aber im Endeffekt habe ich dadurch einen Beruf gefunden, der viel besser zu mir passt, der mir Spaß macht und in dem ich gut bin. Und heute weiß ich, dass Lehrer wirklich nicht das richtige für mich war. So war das geschmissene Studium vielleicht ein Umweg. Aber bestimmt kein Scheitern. Mit gescheiterten Beziehungen ist das meist etwas komplizierter....
Das coole wenn man in einer Band spielt ist, dass man diese Erfahrungen in seinen Songs verarbeiten kann. In unserem Song „My Apocalypse“ stecken genau diese Erfahrungen mit „Rückschlägen“ drin. Das Gefühl, dass die eigene Welt gerade zusammen bricht, das Unverständnis darüber, warum das ganze so passieren muss und am Ende aber das Wissen, dass es weitergeht und es nicht damit endet. Auch wenn wir Gottes Wege nicht verstehen, dürfen wir uns sicher sein, dass er uns nicht alleine lässt. Selbst wenn es sich gerade genauso anfühlt.
Am Ende von „My Apocalypse“ heißt es: „Even the darkest nights will end with the rising sun“. Das mag erst einmal klingen wie ein gescheiter Spruch oder eine Floskel. Aber so blöd es klingt, ich durfte erleben, dass es stimmt.
Und wenn du vielleicht gerade in so einer „Nacht“ steckst, wünsche ich dir von Herzen, dass sie bald mit dem Sonnenaufgang endet und es wieder hell wird. Gott ist da auch wenn es sich vielleicht nicht danach anfühlt.

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