13. Jugendfestival Buchholz

Vergangenes Wochenende fand in der Festhalle in Annaberg-Buchholz das 13. Jugendfestival statt. Mit einem Line-Up aus sieben Künstlern und vielen Angeboten rundherum hatten die Veranstalter zum wiederholten Male ein buntes Programm organisiert.

Die Band Solarjet aus Österreich eröffnete den Abend und legte mit ihrem energiegeladenen Poprock gleich ordentlich los. Die Festhalle war trotz der frühen Stunde schon gut gefüllt und die Stimmung war ausgelassen. Es hat sich für die drei Herren sicher ausgezahlt, dass sie schon mehrfach in der Region Konzerte gegeben haben und auch direkt vor dem Jugendfestival zur Schultour durchs Umland gereist sind. Nicht jeder Eröffnungs-Act schafft es, das Publikum gleich am Anfang des Abends so mitzureißen. So gab es auch gleich die erste Zugabe, die zur Abwechslung in akustischer Form mitten im Publikum dargeboten wurde.

Als Nächstes traten die beiden Brüder der O‘Bros aus München auf die Bühne. Mit ordentlichen Beats und ehrlichen Texten kamen alle HipHop-Fans auf ihre Kosten und der Blick ins Publikum verriet, dass im Erzgebirge davon nicht wenige am Start waren. Die beiden überzeugten mit ihrer professionellen Performance und es wurde kräftig gebounct.

Mit Amongst Wolves trat danach die erste englischsprachige Band auf und es wurde wieder rockiger. Auch wenn es schien, dass einige Leute nach den ersten beiden Acts bereits eine Pause brauchten, war vor der Bühne viel los. Die Briten legten sich mit ihrem Pop Punk ins Zeug und die Zuhörer ergriffen die Gelegenheit zum moshen und auch für den einen oder anderen Circlepit. Es blieb aber auch Zeit für ruhige Momente und für eine Ansprache der Sängerin, um der Problematik um Depression Worte zu verleihen. Insgesamt war es ein gelungenes Deutschland-Debüt und man hofft, Amongst Wolves bei der einen oder anderen Gelegenheit wieder hören zu können.

Im Anschluss wurden die Instrumente gegen Turntables getauscht und es war Zeit für die Künstler an den Plattentellern. Der Rapper J Vessel aus Großbritannien machte den Anfang und traf mit seiner Musik offenbar den Nerv des Publikums, denn es sammelten sich wieder mehr Leute vor der Bühne und die Stimmung war wie im bisherigen Verlauf des Festivals großartig. Nach etwa einer halben Stunde machte er Platz für DJ Galactus Jack aus Manchester, der mit Electronic Dance Music die Party in der Festhalle am Laufen hielt. Dabei ging es ordentlich zur Sache und kaum ein Bein blieb still stehen. Ein außergewöhnlicher Höhepunkt war sicher der Ausflug mit dem Schlauchboot über die Menge zusammen mit den O‘Bros. Da bekommt der Begriff Crowdsurfing eine ganz neue Bedeutung.

Nun wurde es etwas ruhiger und es folgte ein Input von Beni, der spannend und offen aus seinem Leben erzählte. Danach gab es Zeit zum Nachdenken und für Gebet. Es wurde wieder deutlich, dass die Veranstalter nicht nur ein fröhliches Konzert organisieren wollen, sondern dass ihnen auch Raum für Tiefgang und für die großen Fragen des Lebens wichtig ist. Das zeigte sich auch der Schar von Mitarbeitern, die für Gespräch, Gebet und Seelsorge zur Verfügung standen.

Danach folgte schon der vorletzte Auftritt des Abends von Normal ist Anders. Kaum war der erste Akkord angeschlagen, war die Menge wieder voll dabei und niemandem wäre in den Sinn gekommen, dass nur wenige Minuten vorher eine eher andächtige Stimmung in der Halle herrschte. Da kann man nur sagen, dass die vier Musiker wissen, wie man die Massen begeistert. Es wurde gesprungen und mitgesungen, was das Zeug hielt und man kann mit Recht sagen, dass der Abend seinen Höhepunkt erreicht hatte. Natürlich ließ das Publikum die Band nicht ohne Zugabe von der Bühne.

Der diesjährige Headliner des Jugendfestivals war Fight the Fade, die für das Finale ihrer Deutschland-Tour nach Annaberg gekommen waren. So gab es zum Abschluss noch einmal etwas härtere Musik auf die Ohren und mit Pyro-Show und einer leidenschaftlichen Performance gaben die fünf noch einmal alles. Die Gäste waren aber offenbar schon ausgepowert von den vorangegangen Bands, denn im Laufe der Show wurde die Menge vor der Bühne immer kleiner und der eine oder andere Anreiz zum Klatschen oder Mitsingen verhallte ohne Antwort. Alle, die auch zu der späten Stunde noch durchhielten und durchfeierten kamen aber in den Genuss eines wirklich gelungenen Auftritts.

Damit war das Jugendfestival für dieses Jahr auch schon wieder vorbei. Die musikalische Bandbreite war wirklich groß, so dass für fast jeden Geschmack etwas dabei war. Neben den gelungenen Auftritten gab es auch die Möglichkeit, sich an den Merchandise-Ständen und anderen Infoständen die Zeit zu vertreiben, mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen oder Selfies zu machen. Für Essen und Trinken war ebenfalls gesorgt. Langweilige Umbaupausen sind wie in den letzten Jahren auch ein Fremdwort in der Festhalle gewesen, denn auf der Talkstage konnte man in dieser Zeit mehr über die Bands erfahren. Meistens dauerte es auch nicht lange, bis sich nach dem letzten Lied eine Menschentraube um Interviewerinnen und Künstler bildete.

Alles in allem war es wieder eine sehr gelungene Veranstaltung und wir bedanken uns bei den vielen Menschen, die diesen Abend möglich gemacht haben. Bis zum nächsten Jahr!

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