10. Loud and Proud Festival

Das Loud and Proud Festival feierte in diesem Jahr sein 10. Jubiläum. Zur großen Geburtstagsfeier wurde so einiges aufgefahren. Es gab nicht nur einen neuen Veranstaltungsort (das LAP ist von Daaden nach Betzdorf umgezogen), das Festival fand erstmals auch an 2 Tagen statt - und zwar am 19. und 20. Oktober. Und für die große Geburtstagsjause scheuten die Veranstalter weder Kosten noch Mühen, um ein attraktives Lineup auf die Beine zu stellen. Dafür luden sie sogar Sacrety ein, die 2 Jahre nach dem Ende der Band ihre Instrumente und Songs nochmal auspackten. Es rollte aber auch ein Bus voller Ami-Bands an.

Bei schönstem Herbstwetter begann das Festival am 19. Oktober in der Stadthalle Betzdorf.
Den Auftakt machte Unbagged auf der Mainstage. Mit solider Rockmusik legten sie so richtig los.
Zeitgleich eröffnete die kanadische Band All Above Me die Sidestage mit für sie eher ruhigeren Klängen.
Für Written in Kings war das LAP das 2. Festival auf dem sie dieses Jahr in Deutschland spielten. Vor der Bühne war es ziemlich leer, denn die meisten Besucher des Festivals quetschten sich in den Sidestage-Raum. Doch trotz allem gaben die Waliser ihr bestes.
Auf der Sidestage war nämlich Kutless zu sehen, die mit ein paar Lobpreissongs das Publikum in ihren Bann zogen.
Auf der Mainstage war es nun an der Zeit für den ersten Act von Übersee. Suzy Madsen, eher bekannt als Zahna, sorgte für mächtig Frauenpower. Bei ihrem Auftritt wurde die u.a. von Random Hero und Adam von the Protest unterstützt. Es war beeindruckend, was für eine Rockstimme in dieser kleinen, zierlichen Frau steckte. Zwischen den Songs erzählte sie immer wieder was hinter den Songs steckt. Auch teilte sie mit dem Publikum ihre Geschichte, wie sie den Sinn in ihrem Leben verlor und Gott ihr einen neuen Sinn gab und sie dazu kam als Zahna auf der Bühne zu stehen.
Währenddessen richteten sich Signum Regis auf der Sidestage ein. Für die leidenschaftlichen Heavy Metaler aus der Slowakei war es ziemlich ungewohnt so leise Töne anzuschlagen. Und doch konnten sie mit unplugged Versionen ihrer Lieder und ein paar Cover überzeugen.
Auf der Mainstage ging es weiter mit the Protest. Bereits vor 2 Jahren waren die 4 Herren aus Indiana schon Mal beim LAP und feierten dort ihr Deutschland Debüt. Dass sie damals überzeugen konnten merkte man daran, wie sehr das Publikum abging und sowohl die neuen als auch die alten Lieder feierte - ganz gleich ob "What else you got" oder "Welcome to the Freakshow".
Zeitgleich spielten Written in Kings auf der Sidestage ihr unplugged Set. Sie spielten an diesem Tag 2 Shows, weil sie an den darauffolgenden Tagen noch weiter nach Polen fuhren, um dort an Schulen zu gehen.
Fallstar waren nach einer längeren Europapause von vielen wieter heiß erwartet worden. Obwohl die vier in etwas anderer Konstellation auftraten als noch vor einigen Jahren beim LAP und auch seit längerem keine neue Musik herausgebracht hatten, im Hintergrund läuft bei den Jungs aus Oregon doch alles weiter. Mit gewohnt viel Energie und einer guten Prise Humor auf der Bühne lieferten sie voll ab, sei es mit dem Klassiker "Alexandria 363" und "Malbec Blood" oder dem etwas neueren Liedern wie "Radio".
Demon Hunter gaben sich derweil auf der Sidestage die Ehre.
Auf der Mainstage wurde es nun Zeit für den 2. deutschen Act des Tages: NIA. Die 4 Musiker wurden sehnlichst erwartet, um die Hütte abzureißen. Der musikalische Break bei dem doch recht Metal- und Hardrocklastigen Festivals tat gut und heizte die Stimmung in positiver Art und Weise so richtig auf. Bei NIA bleibt normalerweise kein Bein still stehen. Egal ob laut und rockig, oder mal etwas ruhiger und nachdenklich - NIA steht für Abriss.
GFM oder in voller Länge "Gold, Frankinscence and Myrrh" waren altersmäßig wohl die jüngste Band auf dem Festival und zogen den Schnitt insgesamt gut nach unten: die drei Schwestern aus den USA sind zwischen 13 und 18 Jahren alt. Die Themen die sie in ihren Songs ansprechen sind jedoch für jung und alt gleichermaßen wichtig. Der Auftritt auf der Sidestage lieferte schon einen guten Vorgeschmack auf den nächsten Tag.
Manafest schloss direkt auf der Sidestage an. Wenn der Co-Headliner des Tages die Hauptbühne betritt, ist das ein Zeichen dafür, dass sich der Abend so langsam dem Ende neigt. Das muss allerdings nicht bedeuten, dass die Stimmung abnimmt. Random Hero knüpften an der guten Stimmung bei NIA an. Für den Song "Mirror, Mirror" holten sie sich weibliche Unterstützung auf die Bühne. Und die war keine Geringere als Zahna.
Noch währenddessen schlossen As We Ascend die Sidestage ab.
Und schon war es an der Zeit für Demon Hunter, den Headliner des Abends. Man kann durchaus guten Gewissens behaupten, dass der Auftritt der Metalheads den ein oder anderen Besucher aus dem Ausland ins beschauliche Betzdorf lockten.

Der Samstag begann nach dem Frühstück mit dem Gottesdienst. Dieser fand auch zum allerersten Mal im Rahmen des Loud and Proud Festivals statt. Eigentlich sollte ja Chris zum Thema "Veränderung" predigen, doch kurzfristig hat das NIA-Drummer Simeon übernommen, da ihm das Thema auf dem Herzen lag und er verspürte an diesem Samstagvormittag zu predigen. Leider wurde die Predigt nicht auf Englisch übersetzt, obwohl doch einige Festivalbesucher aus dem Ausland waren. Den musikalischen Part übernahmen die 3 Schwestern von GFM, die man dort auch einmal ganz anders erleben konnte. Da sie überwiegend eigene Lieder spielten hatte der Musikteil des Gottesdienstes eher weniger einen Lobpreischarakter.

Am Samstag eröffneten All Above Me im Partnerlook die Mainstage. Alle 3 Bandmitglieder trugen ihre eigenen Bandshirts. Das Publikum vor der Bühne war noch etwas verhalten, was aber auch daran liegen könnte, dass noch nicht so viele Leute da waren und einige schon im unteren Teil der Stadthalle in den Startlöchern standen, um sich einen Platz zu sichern.
Die Sidestage eröffneten Mason Finley mit einem Hauch von Kansas City Country Musik.
Heiß ersehnt waren die Auftritte von Sacrety. Schon sehr früh stürmten die ersten Massen in den unteren Teil der Halle um sich einen Platz im kleinen Sidestage Raum zu sichern. Und der war brechend voll!
Zeitgleich spielten auf der Mainstage Signum Regis ihr Full-Set. Hier kamen alle Metalfans wieder richtig auf ihre Kosten bei Liedern wie "John the Baptist" und "Living Well". Der Auftritt auf dem LAP war einer der letzten in der aktuellen Besetzung (der letzte Auftritt findet in Holland statt), denn Frontman Mayo wird die Band verlassen. Die unterschiedlichen musikalischen und bandbezogenen Ansichten sind auseinander gegangen, aber die Slowaken gehen trotzdem im Guten auseinander.
LZ7 schlugen derweil auf der Sidestage ungewohnt entspannte Töne an.
GFM legten mittlerweile auf der Mainstage richtig los. Nach vielen männlichen Bandmitgliedern boten die jungen Mädels eine ganz anderes Bild, mit kurzen Cheerleader Outfits und Zöpfen aber deshalb nicht weniger Energie zeigten sie dem Publikum deutlich wo der Hammer hing. "Beauty Core" nennen sie Ihre Musikrichtung, und dem "Core" werden sie nur zu gerecht. Verstecken müssen sie sich nämlich mit ihren Screams und Gitarrenriffs nicht zwischen den mitunter beängstigend wirkenden, großen Metalern mit ihren langen Haaren. Definitiv einer der Überraschungsact auf dem LAP!
Zahna hatten an diesem Tag die lauten Instrumente in den Koffern gelassen und gaben akustische Klänge zum Besten.
As We Ascend legten auf der Mainstage los, und obwohl sie in Deutschland noch relativ unbekannt sind, fanden sie doch mit ihren eingängigen rockigen Klängen schnell neue Fans. Wem die Band We As Human noch ein Begriff ist, der wird nicht nur einige Bandmitglieder wiedererkannt haben, sondern auch die Musik als ähnlich empfunden haben. Richtig gute Musik zum abgehen und mitrocken - hoffentlich war es nicht das letzte Mal, dass die Amerikaner in Deutschland zu Gast waren.
Unbagged machten auf der Sidestage nochmal ordentlich rockige Stimmung.
Nachdem LZ7 schon auf der Sidestage waren, war es nun an der Zeit für den Auftritt auf der Mainstage. Aktuell sind Lindz und seine Band ja mit Jason Derulo auf Europatour. Ein Zwischenstopp in Betzdorf zwischen Mailand und Prag war aber drin. Mit gewohnter Power und tanzbarer Musik zerlegten sie die Bühne. Die Stimmung war gut, auch wenn das Licht mit der Zeit anstrengend wurde; die Lichttechniker hatten ein regelrechtes Strobo- Feuerwerk losgelassen. Auch der Bass ging regelrecht unter die Haut.  Mit dabei hatten die Briten eine gute Mischung aus altbekannten Songs wie "Ditto" und neuen Songs wie "Northern Lights", die alle gleichermaßen entweder die Dancemoves der Zuschauer hervorlockten oder jenen die nicht tanzten einfach nur den Mund offen stehen ließ - Show machen können die EDM Musiker rund um Lindz West.
Auf der Sidestage zeigten NIA, dass ihre Songs auch etwas ruhiger und unplugged ganz gut funktionieren. Der Raum war sehr gut gefüllt, was zeigt, dass NIA auch beim LAP eine solide Fanbase haben.
Manafest ist seit Jahren eine feste Bank in der Musikszene, und so lieferte der Kanadier auch an diesem Tag zuverlässig ab. Mit rockigem Hip Hop traf er auch den Nerv derer, die normal auf die richtig harten Klänge stehen. Das Publikum jedenfalls ging gut ab und genoss sichtlich die Abwechslung an diesem Samstag.
Währenddessen schlugen the Protest ruhigere Klänge auf der Sidestage an und stellten sich zudem noch ein paar Fragen der Moderatoren. Ganz unbekannt war es für die 4 Musiker nicht, ihre Songs unplugged zu spielen - und das funktioniert erstaunlich gut. Neben "Welcome to the Freakshow" spielten die 4 auch 2 Cover von "In the air tonight" und "Sweet Caroline".
Auf der Mainstage war es dann Zeit für den Co-Headliner. Viele Besucher des LAP waren (fast) nur wegen dieser einen Band da, das sah man zumindest an den zahlreichen Bandshirts. Vor über 2 Jahren haben Sacrety ihr eigentlich letztes Konzert gespielt. Für das 10. LAP haben sie sich wieder zusammengefunden und ihre alten Songs im Proberaum geprobt, um sie nochmal zum besten zu geben. Eine Achterbahnder Gefühle für den einen oder anderen Fan. Fest steht, dass diese Show eine der bestbesuchtesten während dem ganzen Festival war - ob geplant oder nicht, die fünf Schwaben hatten einige Fans angezogen, die sonst nicht den Weg nach Betzdorf gefunden hätten.
Fast zeitgleich spielten Random Hero auf der Sidestage. Und gleich im Anschluss noch Fallstar.
Und so war es nun schon wieder Zeit für die allerletzte Band des 2-tägigen Festivals. Kutless schlossen das Festival gebührend mit ruhigeren, aber dennoch guten Lobpreistönen ab. Der Platz vor der Mainstage war komplett ausgefüllt.

Abschließend lässt sich sagen, dass das Team vom LAP seinen Geburtstag gebührend gefeiert haben. Ca. 1000 Besucher feierten an beiden Tagen mit. Auch die Stadthalle in Betzdorf war eine gute Location, auch wenn sie etwas verwinkelt ist. So fanden die Merchstände nicht ein einem Teil der Halle, sondern gleich in 3 Teilen satt. Auch der Raum in dem sich die Sidestage befand war doch sehr klein. So konnte man nicht immer spontan zwischen beiden Bühnen wechseln, den ab und an war die Sidestage so voll das man nicht mehr in den Raum reinkam. Alles in allem ein trotzdem schönes Festival. Wir kommen gerne wieder und bedanken uns für die zusammenarbeit mit dem Team vom Loud and Proud Festival.

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