Impuls für deine Woche

pixabay
In der Bibel werden viele Geschichten erzählt, wie Jesus lehrt, Wunder vollbringt oder andere staunenerregende Dinge wirkt. Eine davon ist die Geschichte des Gelähmten, der von vier Leuten zu Jesus getragen wird (nachzulesen z. B. im Markusevangelium, Kapitel 2):

Jesus befand sich in einem Haus in Kapernaum und sprach zu den Menschen. Und davon waren eine ganze Menge gekommen. So viele, dass sowohl das Haus als auch der Platz vor der Tür voll war. Die meisten wollten hören, was Jesus zu sagen hat, aber es gab sicher auch genügend, die nur auf Jesus Heilungsfähigkeiten abzielten.
So ging es sicher auch den vier Leuten, die den Gelähmten zu Jesus bringen wollten. Ich kann mir vorstellen, dass sie ziemlich enttäuscht waren, als sie die Menschenmenge vor dem Haus sahen. Es ist zwar nicht überliefert, von wo sie den Gelähmten hergebracht hatten, aber im Falle jeder Entfernung größer als ein Häuserblock waren sie sicher ziemlich geschafft. Die Aktion hatte sie viel Kraft gekostet, schließlich hatten sie kein Auto.
Da lässt es sich auch nachvollziehen, dass sie nicht so schnell entmutigt waren, sondern kurzerhand aufs Dach des Hauses stiegen, ein Loch hineinrissen und den Gelähmten durch dieses Loch direkt vor Jesus hinab ließen. Sie waren sich wirklich sicher, dass Jesus den Gelähmten heilen kann, sonst hätten sie nach der Trage-Tour nicht auch noch den Aufwand betrieben, durch eine bauliche Veränderung die Menschenmenge zu umgehen.
Auch Jesus nahm den Glauben dieser Leute wahr und nahm sich deshalb des Gelähmten an. Er spricht zu ihm: „Deine Sünden sind vergeben.“

Wie bitte? Hier geht es doch um die Heilung eines Gelähmten? Was soll plötzlich das Gerede von Sünde und Vergebung? Ich kann mir gut vorstellen, dass die vier Leute reichlich verwirrt waren, wenn nicht sogar vor den Kopf gestoßen. So ein Aufwand? Und nun sind die Sünden vergeben und wir tragen den Gelähmten wieder nach Hause? Ich bin mir relativ sicher, dass die vier nicht diese Antwort hören wollten.

Doch gerade hier liegt die Spannung in der Geschichte: Jesus hat offensichtlich eine ganz andere Perspektive auf die Situation als sie. Für ihn liegt das Hauptproblem des Mannes nicht in der Lähmung, sondern im Zustand des Herzens.
Kommt dir das bekannt vor? Mir jedenfalls schon. Oft im Leben ist uns sonnenklar, was an der jeweiligen Situation passt und was sich ändern muss (natürlich möglichst sofort). Deshalb enthalten die meisten Gebete Phrasen wie „gib mir dieses“ oder „mach das jenes aufhört“. Doch das eigentliche Problem liegt oftmals woanders, viel tiefer, in unseren Herzen. Dort, wo wir selten oder auch nie hinschauen. Und genau an dieser Stelle möchte Jesus ansetzen, nicht nur an den Problemen, die auf den ersten Blick erscheinen.

Lass dir diese Geschichte vielleicht als Anlass dienen, deine Perspektive zu ändern. Versuche, deinen Blick hinter dir zu lassen und stattdessen Jesus Blick einzunehmen. Und wenn das schwer erscheint, bitte ihn darum, dir dabei zu helfen.
Denn Jesus will dich aus dem allertiefsten Inneren heraus heilen und nicht nur oberflächlich herumdoktern.

Und am Ende gibt es schließlich noch das Happy End: Nach der Sündenvergebung heilt Jesus den Gelähmten und alle fünf können zu Fuß wieder nach Hause gehen.

Kommentare