Thema des Monats: Wenn Zweifel dich plagen

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Rudi o macht schon ein paar Jahre Musik. Mit seiner Band rappt er durch die Lande - zur Zeit natürlich mit Songs seiner brandneuen EP "Willkommen Zuhause".
Aber was, wenn einen Zweifel plagen, an sich, an dem was man macht?

Rudi hat sich dazu ein paar Gedanken für unser neues Thema des Monats gemacht:

Ein unbekanntes Umfeld, viele unbekannte Gesichter und eine Vielzahl an unbekannten Abläufen.
Kennt ihr das? Ihr werdet gefragt eine neue Aufgabe zu übernehmen und ihr überlegt, ob ihr euch
darauf einlassen sollt. Ihr wägt lange ab. Schaffe ich das? Bin ich gut genug dafür? Bin ich der
Aufgabe gewachsen? Was, wenn ich versage? Ihr habt Zweifel.

Im letzten Jahr wurde ich gefragt, ob ich einen einwöchigen Rap-Workshop leiten könnte. Ich fand
die Anfrage sehr interessant aber hatte dennoch enorme Zweifel. Ich zweifelte an mir, an meinen
Kompetenzen, an den Teilnehmern, würden sich überhaupt Teilnehmer anmelden...?

All diese Fragen beschäftigten mich und ich war mir unsicher. Ich kannte weder das Umfeld noch
hatte ich eine derartige Aufgabe in dem Umfang bis dato nicht bewerkstelligt. Ich entschied mich
dafür, meine Freunde um Rat zu fragen. Einige rieten mir es bleiben zu lassen aber andere
wiederum ermutigten mich, dieser Erfahrung eine Chance zu geben. Ich sollte nicht so viel darüber
nachdenken sondern einfach machen! Einfach machen? Ich fand den Ansatz ansprechend und sagte
zu. Einfach machen!
Ich wusste absolut nicht was mich erwartete und hatte auch etwas Angst vor dem Kommenden. Als
ich die Liste meiner Teilnehmer bekam, hatten sich nur vier eingetragen und bei Dreien war es
lediglich der Zweit- oder Drittwunsch. Keine dankbare Aufgabe, dachte ich mir am Abend vorher.
Dennoch startete ich die erste Einheit und versuchte möglichst unvoreingenommen an die Sache
heranzutreten. Die anfänglichen Startschwierigkeiten wurden schnell überwunden und ich merkte,
wie das Feuer für die Sache in den Teilnehmern anfing um sich zu greifen. Meine Leidenschaft für
Raptexte und wie ich diese verfasse sowie rappe, übertrug sich auf mir unerklärliche Weise,
komplett auf die Teilnehmer. Am Ende des Workshops war es für die Teilnehmer kein Zweit- oder
Drittwunsch mehr, sondern der beste Workshop, den sie bis dahin mitgemacht hatten.
Ich kann es mir nicht erklären, wie ich das angestellt habe aber ich weiß, dass ich im Vorfeld sehr
viel dafür gebetet habe. Selbstverständlich habe ich mich auch adäquat vorbereitet aber ich glaube
fest daran, dass das Gebet einen großen Anteil an diesem Erfolg hatte!

Retrospektiv kann ich sagen, aus dem unbekannten wurde ein vertrautes Umfeld. Aus den
unbekannten Gesichtern wurden Menschen, die ich schätzen und neu kennengelernt habe. Aus den
unbekannten Abläufen und meiner Angst, wurden eine große Menge an neu gewonnen und
bereichernden Eindrücken. Am Ende des letzten Jahres las ich folgenden Satz: Tue was dir Angst
macht und du wirst glücklicher! Oder anders formuliert: Einfach machen! Manchmal musst du gar
nicht so viel nachdenken und abwägen, manchmal ist es an der Zeit einfach zu machen!

Nach meinem Workshop kann ich jeden nur dazu ermutigen, sich seinen Ängsten und Zweifeln zu
stellen um neue Eindrücke zu gewinnen und neue Horizonte zu erschließen. Einen besseren Start in
dieses Jahr konnte ich mir wirklich nicht wünschen.

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