35. Christmas Rock Night in Ennepetal

via Christmas Rock Night
Am vergangenen Wochenende war es wieder so weit: zum bereits 35. Mal fand die Christmas Rock Night statt. Ganze 17 Bands hatten die Ehre im Haus Ennepetal zu spielen.
Bei strömenden Regen suchten am Freitag die meisten Besucher der CRN schnell das Trockene.

Die Mainstage wurde von Aliens Ate My Setlist eröffnet. Sie durften 2012 schon einmal auf der CRN spielen, aber seitdem hat sich die Besetzung der Post-Hardcore Band etwas geändert. Seit Frühjahr diesen Jahres stehen sie mit neuem Shouter und Gitarristen auf der Bühne und auch in dieser Besetzung konnten sie das Publikum der Christmas Rock Night mit ihrer Musik zum Tanzen bringen.

Im Anschluss spielte auf der Mainstage die schwedische Metalband Safemode. Es blieb also im harten Musikbereich und es füllte sich auch der Zuschauerraum. Die Schweden heizten dem Publikum ordentlich ein mit Songs wie "Another Day Will Haunt You". Dass die schwedische Metalcoreband aber auch andere Musikrichtungen beherrschte, zeigten die Musiker als ihr Frontman Werbung für den Bandmerch macht.

Das Konkurrenzprogramm bildeten die 4 Herren von The Circle Ends, einer niederländisch-schweizerischen Nu-Metal-Band. Aufgefallen sind die 4 vorallem mit mit ihrem schwarzen Make-up. Neben den härteren Klängen, konnte die Band auch mit feinen Gesangsparts des Frontmans Steff aufwarten, wie zum Beispiel bei dem Song "We Believe", bei dem sich das Publikum schnell begeistern ließ und mitsang.

Nach einer kurzen Umbaupause auf der Mainstage wurde es dort ganz schön ruhig. Es war Zeit für das angekündigte Special-Set und das kam von den Wölfen. Dass WATG auch anders können, ist ja schon bekannt und auch eine kurze Predigt musste da mit rein. Auf der CRN gaben die 4 einfach mal unplugged einen Vorgeschmack auf die im Frühjahr erscheinende Acoustik-EP.

Wer einfach mal eine musikalische Pause brauchte, der konnte den Fluren entlang schlendern, sich mit neuen Bandmerch eindecken oder einfach mal bei Gerth oder anderen Ständen vorbeischauen. Und auch wir hatten in diesem Jahr wieder einen Stand, auf dem leckere Kekse und Gummibärchen darauf warteten gegessen zu werden. Aber auch die Talkstage durfte in diesem Jahr nicht fehlen. Pünktlich zum Special-Set von Wolves At The Gate öffnete auch diese Bühne und lud die Besucher des Festivals dazu ein, zu zu hören, wie die Bands den Fragen der Talkstage-Moderatoren Rede und Antwort standen.

Danach ging es sowohl auf der Sidestage, die in diesem Jahr in einem anderen Teil des Gebäudes war, als auch auf der Mainstage wieder richtig los. Das regnerische Wetter machte es allerdings sehr unangenehm von der einen Stage zur anderen zu gehen.

Während Sacrety auf der Sidestage mit einem verkürzten Set die Vorfreude auf ihren Auftritt am nächsten Tag steigerten, konnte auch Manafest auf der Mainstage überzeugen. An diesem Wochenende schien es allerdings im Trend gewesen zu sein, sich geschminkt auf die Bühne zu stellen, denn auch Sacrety hatten sich Farbe ins Gesicht geschmiert. Hinzu kam bei den Schwaben auch ein neues Bühnenoutfit, welches auch am Samstag zur Releaseshow des neuen Albums "Untamed" nochmal ausgeführt wurde.

Sowohl auf der Main- als auch auf der Sidestage war es dann an der Zeit, dass auch mal Frauen auf der Bühne zu sehen waren.
Nach einigen Veränderungen bei der skandinavischen Metalband HB stand an diesem Wochenende endlich Johanna, die für einige Zeit der Band fern blieb, wieder mit der Band auf der Bühne.
Viele Besucher der CRN freuten sich auf Johanna und ihre Bandcollegen, aber auch auf die amerikanische Rockband Children 18:3, die derzeit an ihrem letzten Album arbeiten, welches durch Kickstarter vorfinanziert wurde und im nächsten Jahr erscheinen soll.
Es war nicht nur für die Ohren eine Freude der Musik der 3 Geschwister zuzuhören, sondern auch für die Augen. Die 3 rockten die Bühne, was das Zeug hielt. Es gab eigentlich kaum ein Lied, beim dem das Publikum nicht mitsang und dazu abging.

Richtig laut und verrückt wurde es auf beiden Bühnen aber erst danach.
Auf der Mainstage spielte die Metalband Sleeping Giant. Die schlafenden Giganten wachten auf und legten so richtig los. Frontman Tommy predigte und sprach dann zusammen mit dem Publikum ein Gebet.
Angst um die Bühne bekam man allerdings dann auf der Sidestage, denn dort waren The Ongoing Concept kurz davor, die Bühne auseinander zu nehmen. Die Security vor der kleinen Bühne hatte da alle Hände voll zu tun. Das geforderte Drumsolo bekamen die Zuschauer zwar nicht, dafür wurden sie Zeugen, wie Parker eine Runde Parkour durch den Raum drehte. Spätestens bei "Cover Girl" hatten die 4 Herren den ganzen Raum dazugebracht mitzusingen.

Den Abschluss auf der Mainstage machte am Freitagabend dann Disciple, die auf der Christmas Rock Night keine Unbekannten mehr sind, ganz im Gegenteil, sie gehören schon fast zum Inventar. Dass die Stimmung spätestens hier ihren Höhepunkt erreichte, war nicht anders zu erwarten. Denn die Songs aus dem aktuellen Album "ATTACK" erklangen in Deutschland das erste Mal live, aber die Zuschauer waren textsicher, was nur die große Fanbase der Band in Deutschland zeigt.

Wem die vorherigen Bands zu hart waren und wer Lust auf Party hatte, der fand sich im Anschluss vor der Sidestage ein, denn dort wurde zur Aftershowparty mit LZ7 gerufen. Mit fetten Beats heizten dort Lindz und der DJ der Band nochmal richtig ein, nur leider war die Musik für den kleinen Raum doch etwas zu laut.

Nach einem vollen Programm am Freitag war es nun endlich Zeit für die Nachtruhe, die sich jeder redlich verdient hatte. Viel Zeit zum Schlafen blieb dann aber doch nicht, denn am Samstagmittag stand in der nahegelegenen Kirche der Gottesdienst an, der bei einer CRN natürlich nicht fehlen darf. Die Reutlinger Pop-Rock Band Staryend holte die Gottesdienstbesucher zum Lobpreis ab. Kevin Young von Disciple war für die Message zuständig.

Um 15.00 Uhr ging es dann aber auch schon wieder im Haus Ennepetal los.

Die italienische Symphonic-Metal-Band Sleeping Romance eröffneten die Mainstage. Fans von Nightwish und Within Temptation waren hier genau richtig, auch wenn das Outfit von Sängerin Federica an diesem Tag noch so einige Diskussionen auslöste. Einige Tage bevor die Italiener sich mit dem Auto auf den Weg nach Ennepetal gemacht hatten (ihr Flug fiel aus), veröffentlichten sie ihre neue Single "Fire & Ice", die natürlich auch nicht auf der Setlist für den Nachmittag fehlen durfte, genauso wie der Song "The Promise Inside", zu dem es seit Ende April auch ein Musikvideo gibt.

Burning Nations eröffnete derweil die Sidestage. Die Freiburger Metalcoreband steckt gerade im Studio, wo sie ihr erstes Album aufnehmen. Sie standen das erste Mal bei der CRN auf der Bühne und erzählten, dass sie die Jahre davor als Besucher da waren und es für sie etwas besonders ist, nun selbst einmal hier gespielt zu haben.

Und dann war es auf der Mainstage endlich so weit! Sacrety releasten endlich ihr brandneues Album, auf das ihre Fans so lange warten mussten. Sie begeisterten nicht nur mit ihren neuen Bühnenoutfits, sondern und vor allem auch mit ihren neuen Songs. Der Zuschauerraum war sehr gut gefüllt und es wurde mit den Jungs auf der Bühne das Release der neuen Scheibe ordentlich gefeiert.

Der Platz vor der Sidestage füllte sich dann auch wieder so langsam, denn dort wurde es nun auch international. Die Electronic Alternativ Rock Band Trip to Dover aus Holland war zum ersten Mal auf der Christmas Rock Night, zogen aber dennoch viele Fans vor die kleine Bühne. Mit einigen neuen Songs ihrer kürzlich releasten EP, aber ohne Schlagzeuger, zogen die beiden Musiker die Leute in ihren Bann und ließen sie auch an ganz privaten Erlebnissen teilhaben.So erklärte Frontfrau Olga unter anderem, was sich hinter "Kiss.Fight.Dance", dem Namen der neuen EP verbirgt. Da noch eine Zugabe gewünscht wurde, durfte sich das Publikum auch noch aussuchen, welcher Song nochmal gespielt werden sollte. Die Wahl fiel auf "Where Was I".

Wem Trip to Dover nicht hart genug war, der konnte sich derweil auf der Mainstage über The Ongoing Concept amüsieren, die mit ihrer verrückten Show immer wieder für Staunen sorgen. Einen Vorgeschmack davon gab es ja schon am Freitag auf der Sidestage.

Nach TOC spielten Disciple das 2. Special-Set auf der CRN. Und auch da ließ es sich Frontman Kevin nicht nehmen, zum Publikum zu predigen.

Auf der Sidestage war währenddessen schon mal tanzen angesagt, denn dort spielten Staryend aus Reutlingen auf. Während den ersten 2 Songs sah es vor der Bühne noch etwas mau aus, aber nach und nach füllte sich der Zuschauerraum und es wurde ausgelassen getanzt und mitgesungen.

Währenddessen fand sich das holländische Duo Trip to Dover auf der Talkstage ein. Sie erzählten von ihrem Umzug von Holland nach Großbritannien und zurück nach Holland, aber auch von ihrer neuen EP.

Im Anschluss an diese kleinen Talkrunde fanden sich The Ongoing Concept auf der Talkstage ein, die gleich mal noch eine Runde "Parkour" auf's Parkett legten, was jetzt nichts besonderes war, aber trotzdem irgendwie typisch für TOC ist.

Für die gehörige Partystimmung auf der Mainstage sorgten im Anschluss an Disciple LZ7. Da blieb einfach kein Bein still. Man wurde nur so von dem Beat mitgezogen und musste einfach tanzen! Egal ob bei "27 Million" oder "Aftershow", das Quartett legte richtig los. Und wer nicht wusste, wie er sich zur Musik bewegen sollte, der bekam spätestens bei "Strobot" eine kleine Anleitung. Einfach mal richtig die Sau rauslassen und keiner schaut dich doof an. Aber auch die Botschaft kam bei der Dancehall-Formation aus Manchester nicht zu kurz. Trotz Unterbrechung durch sein Patenkind (Jorges 2-jährige Tochter wartete hinter der Bühne auf ihren Papa), erzählte Lindz von einem Erlebnis in Australien, welches das Publikum voll traf.

Pünktlich zur Primetime spielten dann Children 18:3 auf der Mainstage und Safemode auf der Sidestage. Children 18:3 rockten die Mainstage vor einem gutgefüllten Saal, aber auch bei Safemode war der Zuschauerraum gut gefüllt nochmal gutgefüllt.

Samstagabend musste man einfach zu viele Entscheidungen treffen, wie zum Beispiel auch die zwischen Wolves At The Gate und Manafest. Der Kanadier und seine Band spielten auf der Sidestage. Der Raum war bis auf den letzten Platz gutgefüllt.
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Bei den Wölfen war es ähnlich. Sie gehören wie Disciple fast zum Inventar der CRN und sind aus dem Line Up fast nicht wegzudenken. Mit älteren Songs wie "Heralds" aber auch neuen wie "Dust to Dust" brachten sie das Publikum zum Mitsingen und Abgehen.

Als letzte Band stellten sich die 3 Geschwister von Children 18:3 den Fragen der Moderatoren auf der Talkstage. Jede Band musste sich eine Frage für die darauffolgende Band überlegen. Das entfiel natürlich bei Children 18:3, dafür aber gab es für die Leute vor der Talkstage gleich 3 unplugged Songs: ein Song des neuen Albums ("Big Life"), ein Cover des Songs "Bethlehem" von The Wedding und dann noch "Samantha", ein Wunschlied aus dem Publikum. Mit diesen 3 Songs konnte sich die Band gleich 3 Tafeln Schokolade verdienen.

Den Abschluss des Abends bildeten RED auf der Mainstage und Sleeping Giant auf der Sidestage.
Der Auftritt des Mainstage-Headliners kam etwas holprig daher. Die vielen langen Pausen zwischen den Liedern machten das Publikum leicht unruhig, weil da einfach mal gar nichts passierte. Er war dunkel auf und vor der Mainstage und vor allem still. Für einen Headliner und einer Band wie RED, kein wirklich gelungener Auftritt.

Sleeping Giant begannen ihre Show auf der Sidestage mit einem Gebet, zu dem die Leute vor der Bühne eingeladen wurden. Das Gebet war aber nicht alles bei der Band aus Salt Lake City. Frontman Tommy predigte zudem noch über das Thema Vergebung und ließ dabei das Publikum an einem sehr intimen Erlebnis teilhaben.

Und dann war sie schon wieder vorbei, die 35. Christmas Rock Night. 17 Bands, die in 2 Tagen das Haus Ennepetal rockten. Auch wenn der Regen am Freitag ein bisschen lästig war, der guten Stimmung bei den Bands und den Besuchern konnte er nichts anhaben. Und obwohl die 35. Auflage des Festivals sehr metallastig war, schien sie doch gut besucht zu sein - vielleicht sogar gerade deswegen.

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