Kieler Nachtschicht 2013

via Kieler Nachtschicht
Auch dieses Jahr war es wieder soweit: am 8.11 ging die Kieler Nachtschicht in die 7. Runde! Auf den beiden Bühnen sollten nationale und internationale Künstler wie unter anderem Good Weather Forecast, Trip To Dover, My Endless Wishes und Manafest aufspielen.
Neben diesen weithin bekannten Bands kamen aber auch junge und sonst eher lokal vertretene Künstler zum Zug.

Pünktlich um 18.00 startete der Abend, den Beginn auf der Mainstage machte Yonatan Pandelaki. Mit seiner starken Stimme lieferte er schon ganz zu Beginn des Abends einen super Auftritt hin. Die einmalige Klangfarbe seines Gesangs in Verbindung mit den starken Texten und der Musik, die durch E- Gitarre und Keyboard wie auch durch einen Kontrabass geprägt wird, berührten die schon am frühen Abend beachtliche Anzahl an Zuschauern und brachten ihm sicherlich einige neue Freunde. An diesem Abend hatte er außerdem zum ersten Mal seine Songs in digitaler Form für die Zuschauer dabei, das Album war erst am Vortag fertig gestellt worden! Für diese wirklich beachtliche Leistung der Albumproduktion und den astreinen Auftritt ein großes Lob!

Eine Viertelstunde nach Yonatan begannen auf der Nebenbühne die Band kahuna, die schon etlliche Male in den norddeutschen Halbfinalen des Emergenza Bandcontests waren. Warum das so ist, merkte man bald nachdem sie die ersten Töne angeschlagen hatten: Trotz ihres jungen Alters hat die Sängerin eine unglaublich erwachsene Stimme, die gemeinsam mit der Rockmusik super in Einklang steht. Musikalisch sind die "kleinen Rocker", wie sie sich selbst bezeichnen, schon sehr weit. Die jüngste Band lieferte an diesem Abend einen der stärksten Auftritte ab - kahuna sollte man im Auge behalten, sie haben das Potential die großen Bühnen zu stürmen!


Da die eigentlich als nächstes auf der Mainstage geplante Band leider Verspätung hatte, war es schon jetzt an Trip To Dover, die Pumpe zu rocken. Eigentlich sollten sie später am Abend spielen, doch das hielt sie nicht davon ab, gewaltig abzugehen. Das Publikum ließ sich von der Rockmusik mitreißen und tanzte bei den Synthie- Parts ausgelassen. Frontfrau Olga hatte wie immer riesen Spaß, bei "Where Was I" das Publikum zu integrieren, ein Bad in der Menge zu nehmen und jeden einmal ans Mikro zu lassen.
Zur Freude aller erklang der Song auch noch einmal als Zugabe.

Die Sidestage wurde nun von I Am The Deceiver in Beschlag genommen. Auch diese Band ist noch recht jung, trotzdem glänzten sie mit feinstem Melodic- Hardcore. Scheinbar mühelos legten sie eine souveräne Performance hin und rockten gewaltig. Für die Zuschauer hatten sie sogar "I Am The Deceiver- Christbaumkugeln" dabei, streng limitiert natürlich aber eine originelle Idee. Für jene, die diese Band vorher noch nicht kannten, waren sie ebenso wie kahuna definitiv eine Überraschung an diesem Abend - das musikalische Niveau lag auch hier sehr hoch!

Auf der Mainstage war es derweil an Skunique, mit Hip Hop vom feinsten die Masse in Schwung zu halten. Es zeichnete sich so glasklar ab, dass an diesem Abend jedem etwas geboten wurde, Skunique kümmerten sich dabei um nickende Köpfe, bouncende Hände und im Takt wippende Füße. Trotz ihrer Verspätung wussten sie das Publikum mitzureißen. Die Menge tanzte und ließ sich von den Hooklines der Band mitreißen. Mitgesungen wurde in den Refrains schon nach kurzer Zeit und der sympathische Auftritt der Hamburger verlieh dem ganzen einen wunderbaren Charme.

Während auf der Mainstage Hip Hop ertönte, wurde die Sidestage von feel and think aufgemischt.
Der Halb-Peruane brachte eine große Vielfalt auf die kleinen Bühne. Von nachdenklichen und melancholischen Lieder zu fröhlich und beschwingt war alles vertreten und das Publikum sah damit die Facetten des Künstlers.

Normalerweise spielt der Headliner eines Konzertes ja immer erst am Ende, nicht so jedoch hier: Manafest stürmte die Mainstage! Aus terminlichen Gründen musste sein Auftritt vorgezogen werden, doch das hinderte weder den Künstler noch das Publikum am Rocken und Abgehen. Der ursprünglich aus Kanada stammende Rapper hatte neben Songs seines aktuellen Albums "Fighter" auch ältere Tracks im Gepäck. Einige der eingefleischten Fans konnten bei jedem Song mitsingen, und die, die Manafest noch nicht kannten, sind sicherlich von seiner Performance voll und ganz überzeugt worden; die gekonnte Mischung aus Rockmusik und Rap begeisterte die gesamte Pumpe.

Auf der Sidestage gab derweil Fred Adrett einige seiner Lieder zum Besten.
Die wenigen Leute die sich vor der Bühne versammelt hatten, lauschten dem Singer/Songwriter aufmerksam und so kam es auch zum direkten Austausch zwischen dem Künstler und dem Publikum. Es erklangen Songs von seiner CD Her mit dem schönen Leben und unter den wenigen Zuschauern, die sich gegen Manafest entschieden hatte, gewann er den ein oder anderen Fan dazu.

Auf der Mainstage wurde nun der nächste Act auch schon sehnsüchtig erwartet: Good Weather Forecast! Mit Power Pop/ Party Rock hielten sie die Stimmung an der Hauptbühne am brodeln. Alte Tracks wie "Love Radiator" durften neben der neuesten Single "Play This Forever" natürlich nicht fehlen, die bekannten Songs des Albums Dreamcity kamen wie zu erwarten ebenso an. Alle tanzten, sprangen und sangen spätestens bei "Let It Shine" lauthals mit. Dem GWF- Feeling kann sich eben doch keiner entziehen!

A Sickness Unto Death rockte unterdessen die Nebenbühne und das nicht mit leisen Tönen. Die Musiker aus der Nähe von Bremen enterten zum ersten Mal in ihrer Bandgeschichte die Bühne, was man nicht gemerkt hätte wenn der Sänger nicht darauf hingewiesen hätte, welchen unvergesslichen Moment man da mit der Band teilt. Mit den Songs von ihrem Album "Despair" überzeugten sie die Zuschauer und legten einen souveränen Auftritt hin. Metalfans sollten A Sickness Unto Death im Auge behalten, denn da wird es noch einige musikalische Überraschungen geben.

Auf der Hauptbühne wurde es nun auch schon Zeit für den letzten Act des Abends: My Endless Wishes. Mit an Nightwish erinnernden Klängen gaben sie noch ein letztes Mal alles und rissen das Publikum mit. Die Schweden wussten wie sie die Zuschauer animieren mussten und so war die Stimmung, trotz geschrumpftem Publikum, gut. Bei Songs wie "Lost Without You" oder "Not Afraid" hörte man einige Leute im Publikum mitsingen und die Headbanger kamen auf ihre Kosten.

Mehr Bilder unter Time Passed by Photography
Der Abschluss auf der Sidestage wurde mit Tadday gemacht. Der Rote Salon war gut gefühlt, denn Tobias Tadday hatte sein Debutalbum "Höhere Gewalt" im Gepäck, das Anfang Oktober released wurde.
Der Singer/Songwriter hatte sichtlich Spaß auf der Bühne und der Funke sprang schnell auf das Publikum über. In entspannter Atmosphäre saßen, standen, sangen und tanzten die Leute zu dem groovigen Soulrock und ließen mit den tiefgründigen Texten den Abend ausklingen.

Alles in allem hat sich der Besuch der Kieler Nachtschicht auch dieses Jahr wieder voll und ganz gelohnt. Die einzigartige Location sowie die gute Stimmung haben das Event wieder einmal zu etwas besonderem gemacht. Vor allem ist es schön, dass die Veranstalter nicht nur Wert auf musikalisch weithin bekannte Acts legen, sondern vor allem auch junge, lokal bekannte Bands unterstützen. Wie sich gezeigt hat können sie voll und ganz mit "den Großen"
                                                                                             mithalten!

Ein großes Dankeschön an die Veranstalter für dieses rundum gelungene Konzert! Im nächsten Jahr sind wir und hoffentlich viele weitere wieder dabei, denn es lohnt sich!

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