EP: For Today - Prevailer

"Die Band ist hauptsächlich für ihre ständigen und energiegeladenen Liveauftritte bekannt. Die meisten ihrer Stücke beinhalten eine Vielzahl an Breakdowns. Ihre Texte zeichnen sich durch die unverhohlene Botschaft des christlichen Glaubens aus."
So beschreibt Wikipedia die US-Metalcore-Band For Today, von der wir heute einen EP-Review für euch haben.
"The EP is, musically, the most progressive, well-written music For Today has ever released" / "Die EP ist, musikalisch gesehen, die fortschrittlichste, am besten geschriebene Musik, die For Today je veröffentlicht hat", so beschreibt die Band ihre EP "Prevailer".
Ob das auch so ist, haben wir überprüft und uns die 5 Songs der EP mal angehört:

1. From Zion
2. Crown of Thorns
3. Flesh and Blood
4. Open Heaven
5. Fearless (Acoustic)

Schon bei den ersten Tönen, einer ruhigen Einleitung zum energiegeladenen "From Zion" erkennt man, dass die Band sich mehr auf die Musik konzentriert hat. Der Song klingt viel strukturierter! Auch an den Worten von "From Zion" erkennt man die Band sofort. "Every living thing / will bow down at his feet" – "Alles was lebt / wird sich vor ihm beugen." Wie man sofort erkennt, ist es ein Lobpreislied, wenn auch ein sehr hartes, wie für For Today üblich. Doch keinesfalls eine Schönmalerei: "This is war!" - "Das ist Krieg!" Als Menschen befinden wir uns im Kampf gegen die Mächte dieser Welt, die Sünde, doch wir stehen nicht allein, denn Gott kam, um den Sieg für uns zu erringen.

Auch der zweite Song "Crown of Thorns" wird sehr ruhig eingeleitet, um immer mehr Energie zu gewinnen, bis er beim Höhepunkt ankommt. "It should have been me!" - "Ich hätte es sein sollen!"
Das Lied thematisiert den zentralen Punkt unseres Glaubens: Die Kreuzigung Jesu, die eigentlich wir verdient hätten! "It should have been me!" Wir hätten den Tod verdient, doch Jesus nahm die Dornenkrone für uns, den Tod für uns auf sich! "He took that crown for me" – "Er nahm diese Krone für mich."



"Flesh and Blood" zu dem es auch ein Video gibt, das leider in Deutschland gesperrt wurde, ist aus der Sicht eines Menschen geschrieben, der Jesus gefunden hat und dadurch verändert wurde. Er wird nie wieder umkehren und ist nun sogar bereit, für diesen Jesus zu sterben. "Let me die!" - "Lass(t) mich sterben!"

Um diese kompromisslose Nachfolge geht es auch im 4. Track "Open Heaven".
"No matter what the cost / I will follow him" – "Egal was es kostet / Ich werde ihm folgen!"
"I found something worth dying for!" - "Ich habe etwas gefunden, für das es wert ist zu sterben!"


Und nach diesen 4 harten, energiegeladenenen Liedern kommt nun das Lied zum Entspannen:
Mit "Fearless" (Acoustic) begibt sich die Band auf komplettes Neuland und hat damit vollen Erfolg! Der Rhythmus und Gesang geht sofort ins Ohr, was ja schon beim Original-Song vom Album "Immortal" der Fall war, doch hier bleibt der Song von vorne bis hinten hängen. Und ziemlich weit am Ende wartet noch eine kleine Überraschung für eingefleischte Fans der Band, nämlich eine Kombination mit einem anderen bekannten Song der Band, zu dem es (wie für "Immortal") ein Musikvideo gibt. Inhaltlich geht es in "Fearless" genau darum: Wir müssen keine Angst haben, denn Gott ist für uns!
Ein bisschen hat man das Gefühl, dass dieses Lied der Grund für die oben genannte Aussage der Band ist, doch bei genauem Hinhören und Vergleichen mit Vorherigem merkt man schon einen musikalischen Fortschritt.

Interessant und gewagt ist auch die Gestaltung des Booklets, denn die Band nimmt sich quasi in der Gestaltung kein Blatt vor den Mund. So sieht man zum Beispiel eine ziemlich realistische Zeichnung der Wundmale Jesu und auch das Cover ziert eine (vielleicht etwas zu böse schauende) Jesus-Darstellung:

Doch was für viele Fans der Band vielleicht sogar viel interessanter war als die 4 neuen Lieder und der Akustik-Song, ist die zweite CD beziehungsweise DVD, denn auf ihr finden sich alle bisherigen Musikvideos der Band (außer "Flesh and Blood"), eine Führung durch ihr musikalisches Equpiment und vor allem: eine fast 90 Minuten lange Dokumentation.
In dieser geht es um alles mögliche, was Menschen an Bands interessieren kann: Die Bandgeschichte, die einzelnen Mitglieder (sogar der Merchandise-Verkäufer wird vorgestellt), das Tourleben und ihr Glaube. Getragen wird das Ganze durch Amateur-Aufnahmen, die die Band in ihrer gesamten gemeinsamen Zeit festgehalten hat.
Zu bemängeln ist für deutsche Fans bloß, dass es weder Untertitel noch Synchronisation gibt, weshalb man wohl oder übel sein Englisch hervorkramen muss.
Doch das wird sich auf jeden Fall lohnen.

Was kann man also abschließend sagen? Für Fans der Band ist "Prevailer" auf jeden Fall zu empfehlen, ebenso für Freunde der harten Musik und für alle, für die Lyrics mehr zählen als die Musik an sich. Denn die Texte sind so kompromisslos, wie sie es schon immer waren.

Wer schon mal reinhören will, kann sich hier das Lied Nummer 2 "Crown of Thorns" anhören (Das Original-Video der Band ist leider von der GEMA gesperrt worden):

For Today - Crown of Thorns


Kommentare