Impulse für deine Woche

Wer bin ich eigentlich?

Bei meinem Vorgesetzten möchte ich als dynamischer und ideenreicher Arbeitnehmer gelten.
In meiner Gemeinde will ich als guter und vorbildlicher Christ bekannt sein.
In meiner Nachbarschaft bin ich der nette und gut gelaunte Nachbar, der auch mal Zeit für ein paar Worte über den Gartenzaun hat.
Im Jugendkreis möchte ich, dass mich die Anderen für witzig, tiefgründig und motivierend halten.

Aber:
Wer bin ich wirklich?
Wer bin ich, wenn mich keiner sieht?

Und wenn ich ehrlich bin, dann entdecke ich unter der äußeren Fassade viele Eigenschaften, die mich erschrecken:
Ich bin manchmal richtig neidisch auf andere, die besser sind als ich.
Ich kann mich nicht immer so gut beherrschen, wie ich mir das wünsche.
Wenn ich allein im Auto sitze und es eilig habe, dann verhalte ich mich manchmal nicht besonders christlich.
Wenn ich alleine in meinem Büro sitze und der Berg Arbeit auf mich zurollt – dann ist nur noch wenig zu sehen von dem Menschen, der ich gerne sein würde.

Und dann gibt es noch einige Eigenschaften, die ich hier lieber nicht aufzählen will …

Wer bin ich, wenn mich keiner sieht?
Erwartet Gott nicht von mir, dass ich liebevoll, treu, engagiert und zuvorkommend bin?
Wünscht er sich nicht, dass ich immer mehr so werde wie Jesus?

Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr wird mir klar:
Gott erwartet nicht von mir, dass wir immer treu, vorbildlich, gut gelaunt und nett sind.
Er weiß das ganz genau, dass ich das oft nicht schaffe. Und wünscht er sich nicht, dass ich ihm ehrlich sage, wer ich wirklich bin?

Darf ich mich nicht mit allen Kämpfen, mit aller Verzweiflung, mit allen Nöten und Ängsten vor Jesus hinstellen und sagen: „So bin ich. Mit hellen und dunklen Seiten. Mit Augenblicken voller Glück und Zufriedenheit und Augenblicken voller Verzweiflung. So bin ich."
Und schaut mir dann Jesus nicht ganz tief in die Augen und sagt: Ich liebe dich – so wie du bist. Gerade, weil du neidisch, unbeherrscht oder lieblos bist – gerade deshalb bin ich doch in deine Welt gekommen und bin am Kreuz gestorben – weil ich dich liebe.
So – so verbogen wie du bist – liebe ich dich.
Ich glaube daran, dass Jesus so ist.
Und dass er mich kennt und trotzdem liebt.

„Herr ich danke dir, dass du mich kennst und trotzdem liebst.
Und dass du mich beim Namen nennst und mir vergibst.
Herr, du richtest mich wieder auf und du hebst mich zu dir hinauf.
Ja ich danke dir, dass du mich kennst und trotzdem liebst."

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