Trip to Dover im Interview

Trip to Dover @ Facebook
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Wenn Musik, dann richtig. Sie ließen alles zurück und begannen weit weg von Zuhause ein neues Leben. 2009 wurde die Band Trip to Dover von Johannes und Olga Taal gegründet. Was zu viert begann, entwickelte sich weiter. Sie tourten nicht nur durch Europa, sondern spielten auch Shows in dem USA. Mittlerweile machen die mit ihrer elektronischen Rockmusik bestehend aus Johannes' Synthieklängen, Olgas rauher, aber berührenden Stimme und kräftigen Taktschlägen am Schlagzeug. Ihre Texte sprechen vom Leben, von der Liebe und von der Reise mit Gott.

CDs:
Celestial Objects (EP, 2009)
Vegas & Berlin (EP, 2011)


Bei der Kieler Nachtschicht haben wir mit Olga und Johannes gesprochen.




Beschreibt Trip to Dover in 3 Worten.
Johannes: Ich weiß was: Electronic Foo Fighters.
Olga: Das sind 3 Worte, aber ich denke, sie wollte 3 Worte haben, die uns beschreiben...
Johannes: Du kannst 3 andere Worte sagen, wenn du willst.
Olga: Nein, ich mag Electronic Foo Fighters. :)

Wann habt ihr angefangen Musik zu machen?
Olga: Wir waren sehr jung. Beide. Und wir haben beiden in wirklich sehr unterschiedlichen Richtungen angefangen. Ich war schon immer irgendwie in Bands. Mit 13 oder 14 Jahren ging ich schon auf Konzerte. Und Johannes war so was wie ein Opern-Kind. Er hat in Opern gesungen. Ich dagegen habe mit Freunden Musik gemacht. Aber wir beide haben das nie so wirklich ernsthaft gemacht, so haben wir etwas richtiges gelernt. Wir kamen dann aber an den Punkt, wo wir beide merkten, dass wir eine echte Leidenschaft für Musik hatten. Da haben wir dann gesagt: "Lass es uns einfach tun." Und das war dann der Zeitpunkt, als wir so richtig damit angefangen haben.

Ihr habt eure gutbezahlten Jobs gekündigt, warum?
Johannes: Weist du, du machst die Schule, studierst dann und fängst dann an zu arbeiten. Dein Leben beginnt dann irgendwann routinemäßig zu laufen. Das war der Punkt, an dem wir uns fragten, ob das wirklich das ist, was wir wollen. Karriere machen. Arbeiten. Rechnung bezahlen.Oder gibt es da noch etwas anderes, das wir lieber tun würden.Wir haben dann festgestellt, dass wir wirklich Musik machen wollen. Wir wollten dem Ganzen nicht einfach nur einen Versuch geben, sondern es richtig durchziehen. Deshalb haben wir dann unsere Jobs gkündigt, sind nach Großbritannien gezogen und haben dort die Band gegründet.
Olga: Nach Großbritannien zu ziehen und die Arbeitsstelle in Holland zu haben, funktioniert nicht wirklich. :)

Ihr sprecht wirklich gut Deutsch, wie kommt das?
Olga: Wir haben einen Universalübersetzer. :)
Johannes: Wir haben das in der Schule gelernt.
Olga: Wir waren an der gleichen High School. Da haben wir uns auch kennengelernt. Dort hatten wir einen guten Deutschlehrer. Wir beide hatten Deutsch als Hauptfach für unser "A-Level", ich glaube auf Deutsch heißt das Abitur.
Johannes: Und es ist wirklich hilfreich, wenn wir hier in Deutschland spielen. Ich kann mich noch an unser erstes Konzert in Deutschland erinnern, als wir versucht haben, uns an unsere Sprachkenntnisse zu erinnern.  Das war am Anfang echt schwer, aber es wird immer besser.

Ihr heißt Trip to Dover, gibt es eine Geschichte zu eurem Namen?
Beide: Ja.
Olga: Als wir unsere Jobs gekündigt haben und nach England gezogen sind, hatten wir ein Vorspielen an einer Musikschule. Wir konnten uns erinnern, dass wir beide auf dieser Fähre waren. Es war echt neblig und wirklich sehr früh am Morgen. Wir haben von da aus zurück nach Frankreich geschaut, wo wir losgefahren sind. Und es ist dann immer mehr im Nebel verschwunden. Plötzlich sahen wir aus dem Nebel heraus England vor uns auftauchen. Wir waren auf dem Weg nach Dover. Wir haben das zwar in dem Moment nicht laut gesagt, aber es war ein wirklich bedeutender Moment für uns. Unsere Reise nach Dover. Wir haben alle unsere alten Sicherheiten zurückgelassen, unsere Jobs and alles was sicher und schön war und haben uns in ein neues Abenteuer gestürzt - ohne zu wissen, was passieren wird. Für uns hat es eine symbolische Bedeutung und steht dafür, seinem Herzen zu folgen und dem was du denkst, was Gott dir sagen will. Einfach darauf zu vertrauen und los zu gehen. Daher kommt der Namen.

Ihr seid bei PS Events and Booking, wie seid ihr dazu gekommen?
Johannes: Ich glaube, es war eins unserer ersten Konzerte. Das war "Rock im Kloster" in der Nähe von Northeim. Zu dieser Zeit war Pascal noch kein Booker, aber er hat uns dort gesehen und sagte zu mir, dass er ein Konzert mit uns organisieren will. Und ich sagte "Ja, ok, das wäre schön." Wir haben dann viel darüber gesprochen und es hat sich dann immer weiter entwickelt. Er hat dann noch ein paar andere Bands dazugenommen und hat uns immer und immer mehr Shows in Deutschland versorgt. Und dann hat er sogar eine komplette Tour für uns organisert. Es ist wirklich toll, etwas gemeinsam anzufangen und es gemeinsam voran zu bringen.

Eure CD heißt "Vegas und Berlin", warum habt ihr diesen Namen für eure EP gewählt?
Olga: Wir haben sehr lange darüber nachgedacht. Was macht uns aus? Was wir wirklich wichtig für uns in der Zeit, als wir die Songs für die EP geschrieben haben? Wir haben dann festgestellt, dass es das ganze touren und reisen war. Im Jahr davor waren wir 9 von 12 Monate auf Tour. Wir waren in den USA, Schweden, Tschechien, Deutschland, England, Holland - wir waren einfach überall. Was wir als Band am meisten lieben, ist live zu spielen und und vorallem die Verbindung zu unserem Publikum.
Johannes: Es wird lebendig, wie heute Nacht. Wir waren heute in Kiel. Wir waren noch nie hier und die Leute haben mit uns mit gesungen. Das ist einfach toll.
Olga: Ja, das ist wirklich großartig. Deshalb dachten wir, dass wir eine CD rausbringen sollten und dass diese einen Titel tragen sollte, der beides zusammenbringt; das Touren und allen Leuten, die mit uns auf dieser Reise waren ein Dankeschön auszusprechen. An die Leute, die bei unseren Shows waren. Leute, die uns einen Platz zum Schlafen gegeben haben. Wir haben das Album dann "Vegas & Berlin" genannt, weil wir ein Konzert in Las Vegas gespielt haben und eins in Berlin. Und alle anderen Gigs waren geografisch gesehen zwischen diesen beiden Städten. Las Vegas und Berlin stehen deshalb symbolisch für alle Freunde und Fans, die wir auf all diesen Touren bei den Shows getroffen haben. Aber Vegas und Berlin sind auch 2 sehr  unterschiedliche Kultstädte. Sie stehen symbolisch auch für schwarz und weiß, für die unschönen und für die wunderbaren Momente, die wir auf Tour erlebt haben, die Gegensätze über die wir auch in unseren Songs singen.

Was ist für euch typisch Deutsch / Britisch / Holländisch? Gibt es Unterschiede zwischen den Fans in Deutschland, England und Holland?
Beide: Ja!
Johannes: Typisch Deutsch sind die Autobahnen. Und die Bockwürste!
Olga: Die Leute in Deutschland kümmern sich sehr um uns Bands. Das ist so ähnlich wie in Amerika. Ich glaube, diese 2 Länder verstehen wirklich, was Bands brauchen wenn sie auf Tour sind. Du bekommst Essen und ein Bett. Und du kannst am Morgen duschen. Das ist echt toll. Und auch das Publikum ist wirklich toll. Ich glaube, die Deutschen mögen es, sich an Shows zu beteiligen, ein Teil davon zu sein. Sie klatschen und sie kennen deine Lieder und sie singen mit. Englische und holländische leuten mögen das auch, aber sie kommen dabei etwas "kälter" rüber.
Johannes: Sie würden es dir nie zeigen. Sie stehen mit verschränkten Armen vor der Bühnen und schauen ein bisschen böse. Und nach dem Konzert kommen sie zu dir und sagen "Es war fantastisch. Es war großartig. Wirklich brilliant." Das ist dann schon ein bisschen eine Erleichterung, weil sie vorher ja so "böse" aussahen.
Olga: Und ich denke, dass das Frühstück sehr unterschiedlich ist. Während der 3 Wochen, die wir jetzt auf Tour waren, sind wir durch England und Deutschland gefahren, von "Speck und Eier" zu "Brötchen, Käse und Wurst". Heute hatte ich mein erstes brötchen mit Mettwurst. Das war echt großartig. ich hoffe, wir werden morgen früh auch wieder Brötchen essen können.

Unser Blog heißt "Burnin' Heart Reports", was bedeutet euch euer Glaube im Alltag?
Olga: Oh, das ist eine wirklich gute Frage. Er ist unser Alltag. Unser Glaube ist uns wirklich wichtig. Mit Gott zu arbeiten und zu wissen, dass er um uns ist und dass wir mit ihm zusammen arbeiten. Ihm voll und ganz zu vertrauen. Das Bandleben kann manchmal ein echt unsicheres Leben sein, weil du nie weist, was als nächstes dran kommt, wie es weitergeht. Unser Glaube ist aber auch Inspiration für unsere Songs. Das ist auch sehr wichtig. Ich würde sagen, dass das eine grundlegende Sachen in unserem Leben ist. Aus dem Glauben heraus kommt dann der rest von ganz alleine, wie zum Beispiel das Vertrauen und zu wissen, dass alles uns zum Besten dient. Zu vertrauen, dass die Songs so funktionieren, wie wir uns das vorstellen. Und der Glaube schenkt auch die Hoffnung. Es sind so viele Sachen in unserem Leben passiert, vor allem in letzter Zeit. Irgendwie ist der Glaube das, was uns motiviert, was mich motiviert. Meine beiden Eltern sind verstorben. Das war echt eine schwere Zeit. Aber zu wissen, dass Gott sich um mich kümmert, selbst wenn ich zweifle oder nicht die richtigen Worte finde, die ich ihm sagen will. Einfach zu wissen, dass er da ist in der Stille.
Johannes: Das Leben ist nicht immer einfach. Der Glaube gibt auch nicht alle Antworten. Das ist nicht wie "Ich glaube und alles ist toll". Er macht nicht alles einfacher. Wir treffen viele Menschen und sehen da auch den Ärger und den Schmerz der Leute. Aber trotz allem glauben wir an Gott. Er ist bei uns.
Olga: Vor allem seit wir als Band unterwegs sind - ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll, aber ich glaube, ich habe ein tieferes Verständnis dafür bekommen, wie sehr Gott einen jeden von uns liebt. Es kommt nicht darauf an, wo du bist, wer du bist und was du getan hast. Gott liebt dich trotz allem.

Was möchtet ihr zum Schluss noch unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Olga: Fürchte dich nicht vor deinen Träumen! Wenn du fühlst, dass dir etwas auf dem Herzen liegt oder dass Gott dir etwas sagen möchte, dann fürchte dich nicht ihm zu gehorchen und Schritte in diese Richtung zu gehen, auch wenn es wirklich unsicher und beängstigend scheint. Das würde ich sagen. Bleib dran an ihm und geh mit ihm.
Johannes: Wenn es dir gut geht und das Leben großartig ist, dann ist das toll. Freu dich darüber. Aber schau auch anch den Leuten, die um dich herum sind. Vielleicht brauchen sie gerade ein Lächeln oder eine helfende Hand. Wir leben in dieser Welt zusammen und es liegt an uns, dass das funktioniert.
Olga: Und schaut bei uns auf Facebook vorbei! :)

Vielen Dank für das Interview!


In diesem Sinne, hört auf euer Herz und folgt euren Träumen. :)


Trip to Dover - Be Juliet



Wenn ihr wissen wollt, was hinter dem Lied "Be Juliet" steckt, dann schaut mal HIER rein.


HIER könnt ihr in ein paar Lieder reinhören.
Infos und Tourdates gibt es auf ihrer Homepage oder bei Facebook.

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