Christival 2016

© Christival
Lange hat die Organisation gedauert, die Verantwortlichen haben gegrübelt und geschwitzt um am Ende das auf die Beine zu stellen, was Anfang Mai Karlsruhe für ein paar Tage in den Ausnahmezustand versetzt hat: Das Christival. 
Der Jugendkongress hat das letzte mal 2008 in Kassel stattgefunden und erlebte nun im baden-württembergischen Karlsruhe unter dem Thema "Jesus versöhnt" die nächste Auflage. Vielversprechend und innovativ sah das Programm aus, wo sich die Teilnehmer bei der Anmeldung aus einer Vielzahl von Seminaren und unterschiedlich gestalteten Morgenandachten auswählen konnten, was sie am meisten ansprach.

Am 4. Mai war es dann so weit: Das Event mit über 10000 angemeldeten Teilnehmern aus ganz Europa begann. Nach und nach erreichten die Jugendlichen die Unterkünfte, die in ganz Karlsruhe eingerichtet worden waren. Anfängliche organisatorische Unstimmigkeiten und ein wenig Chaos in der Kommunikation der Mitarbeitenden waren zwar für manchen gleich zu Beginn des Festivals ärgerlich, aber zu verkraften. Bei mehreren hundert Mitwirkenden ist schließlich auch verständlich, dass die Kommunikation nicht immer einfach ist. 
Gegen Abend strebten schließlich alle Richtung Messe, wo der Eröffnungsgottesdienst und ein Großteil der zentralen Veranstaltungen stattfanden. Auch hier gab es vereinzelt Schwierigkeiten mit dem Transport, da die S-Bahnlinie zwar an die Bedürfnisse des Christivals angepasst war, aber hier und da noch Unstimmigkeiten auftraten. Schließlich war die dm-Arena für den Gottesdienst dennoch bis aufs Maximum ausgelastet und das Christival konnte offiziell beginnen. Der Worship wurde von der Düsseldorfer Combo "Liveworship" mit Unterstützung von Chris Lass geleitet und bot einen guten Einstieg für das, was die Teilnehmer in den nächsten Tagen erwartete. Nach einer Begrüßung, kurzen organisatorischen Hinweisen und kleinen Mitmach- Aktionen gab der Vereinsvorsitzende Karsten Hüttmann einen kleinen Input, in dem sich bereits stark das Thema "Jesus versöhnt" widerspiegelte. Bestens auf die kommenden Tage eingestellt wartete nach dem Gottesdienst in der Messe noch ein Nachtprogramm auf alle, die nicht auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen waren - diese Teilnehmer mussten leider direkt nach dem Gottesdienst zur S-Bahn eilen, da diese am Mittwoch nur bis 23 Uhr in die Innenstadt fuhren und allein der Gottesdienst bis 22.30 Uhr dauerte. Dementsprechend eng wurde es in den Bahnen, aber so konnte man direkt neue Leute kennen lernen. 


Am nächsten Morgen ging dann das eigentliche Programm los. Nach einem guten Frühstück, was es in den Unterkünften gab, strömten alle in die Messehallen, um dort am morgendlichen Wortwechsel teilzunehmen. Die Wortwechsel wurden auf vier unterschiedliche Weisen ausgestaltet: "Take It", "Plug In", "Log In" und "Spot On" beschäftigten sich gemeinsam mit den Teilnehmern über verschiedenste Herangehensweisen mit den täglichen Bibeltexten. Ein guter Start in den Morgen.

Anschließend wurden über den Nachmittag hinweg verteilt in ganz Karlsruhe unterschiedliche Seminare angeboten. Die Themen reichten dabei von Poetry Slam selbst schreiben bis hin zu theologischen Reflexionen. Außerdem gab es auch direkt in den vier Messehallen Möglichkeiten zum Zeitvertreib: Ob zwischen Messeständen hindurch schlendern und sich über Missionsprojekte, Jugendbewegungen oder Verläge informieren, im Bistrozelt entspannen oder sich beim Sport auspowern. Im Innenhof fanden sich außerdem immer wieder kleine Gruppen zusammen, die gemeinsam spontan Lobpreislieder sangen und jeder einstimmen konnte. 
So konnten die vielen Teilnehmer am ersten kompletten Festivaltag die einzigartige Atmosphäre aufsaugen und auch das wundervolle Wetter genießen.
Gegen Abend konzentrierte sich das Geschehen dann wieder auf das Messegelände, wo vier unterschiedliche Evening Events ausgestaltet wurden. Man konnte sich da zwischen "White", "Unplugged", "Worship. Story.", und "Action. Talk. Show." entscheiden und konnte ganz nach den persönlichen Vorlieben wählen. Während es bei "White" basslastig zuging und man besser die Tanzschuhe im Gepäck hatte, wurde es bei "Unplugged" wie zu erwarten eher ruhig. Grundsätzlich war bei allen zentralen Veranstaltungen in der Messe immer für jeden etwas dabei.
Direkt nach dem Ev'Event mit Inputs von je unterschiedlichen Predigern ging es weiter, sowohl in der Stadt als auch in der Messe. Am Donnerstag war da vor allem die Outbreakband einer der Magneten - leider konnten bei weitem nicht alle, die sich die Band anschauen wollten auch in die Halle gelassen werden, da die Halle geteilt worden war. Dann noch auf Events in der Stadt zurückzugreifen wäre zwar möglich gewesen, allerdings hätten das späte Ende der Ev'Events als auch die Fahrtzeit wohl dazu geführt, dass man einen Teil davon verpasst hätte. Da wies der eng gestrickte Zeitplan abends ein ernsthaftes Manko auf. Dennoch gab es auch in der Messe genügend Möglichkeiten, den Abend zu verbringen - sei es im HipHop Zelt oder im Global Village gewesen.

Auch der Freitag verlief nach diesem Prinzip: Frühstück gab es in der Unterkunft, und mit dem Frühstück erhielt man auch eine "Bag" - eine Papiertüte die neben einem täglichen Impuls passend zum entsprechenden Tagesthema auch immer noch Denkanstöße oder humorvolle DIY Tests aufgedruckt hatten. Außerdem konnte man mit seiner Bag täglich einen von vielen Preisen gewinnen. Definitiv eine coole Idee, mit der "Out of the Box" gedacht wurde. 
Nach den morgendlichen Wortwechseln ging das vielfältige Angebot in der Messe weiter, und in der Stadt wurden wieder Seminare angeboten. Inzwischen hatten sich auch Christival- Teilnehmer und öffentliche Verkehrsmittel aufeinander eingestellt und der Transport verlief größtenteils ungestört. Vor allem die Busfahrer und Zugführer hatten immer wieder ihre Freude, wenn auf dem Weg in die Stadtmitte spontan Lobpreis gestartet und mit der gesamten Besatzung der Bahn gesungen wurde. Auch die "regulären" Fahrgäste waren sicher immer wieder überrascht über die Massen an jungen Leuten, die offenbar alle einen Glauben teilen und feiern und diese Einstellung auch in die Öffentlichkeit tragen. 
Auch am Freitag war die Abendgestaltung wieder aufgeteilt auf die vier Events mit anschließenden Veranstaltungen auf dem Messegelände und in der Stadt. Diesmal hatten die Veranstalter allerdings reagiert und die Konzerte und Gottesdienste , die direkt in Karlsruhe stattfanden, etwas nach hinten verlegt. So hatten mehr Teilnehmer die Chance, pünktlich zu Beginn des Nachtprogramms vor Ort zu sein.

Mehr Fotos auf Time Passed By Photography
Der Samstag verlief etwas anders als die beiden vorhergehenden Christivaltage. Nach dem Wortwechsel, der wie gewohnt stattfand, gab es diesmal keine Seminare, sondern man konnte sich seine Zeit entweder selbstständig vertreiben oder bei den "Bar Camps" mitmachen und sich mit engagierten Jugendlichen aus seiner Gegend verknüpfen. Gegen Nachmittag bewegten sich nach und nach alle Teilnehmer in die Stadt, denn gemeinsam mit Vereinen und Privatpersonen aus Karlsruhe war ein riesiges Picknick organisiert worden. Im Schlossgarten waren über 1000 Picknick- Decken ausgebreitet worden, auf denen sich zu den Gastgebern nach und nach immer mehr Jugendliche gesellten - am Ende trafen sich dort über 15000 Menschen. Pünktlich um 18 Uhr wurde das Picknick feierlich mit einem Gebet eröffnet und Karlsruher und Christivaller konnten sich näher kennenlernen und austauschen. Eine gelungene Aktion, die einmal mehr zeigte, wie wichtig es ist dass junge Christen sich in der Öffentlichkeit zeigen. Auf beiden Seiten herrschte großes Interesse am jeweils anderen und die Atmosphäre war locker und entspannt. Bei bestem Wetter konnte man die Snacks genießen, die die gastfreundlichen Karlsruher bereitgestellt hatten. 
Nach dem Picknick fanden dann in der Stadt verteilt Konzerte und andere Veranstaltungen statt, die nicht nur für Christival Teilnehmer offen waren, sondern auch alle Interessierten zum Zuhören einluden. So rockten unter anderem Staryend, Normal Ist Anders, Good Weather Forecast und October Light neben vielen anderen namhaften Künstlern die Innenstadt. Auch wenn die Übergangsphasen zwischen den Bands teilweise kleine Macken in der Organisation aufwiesen, die eine unnötige Zeitverzögerung hervorriefen, kann man den Abend insgesamt als vollen Erfolg verbuchen. Bis spät in die Nacht wurde getanzt und gesprungen, bis auch der letzte Christivaller irgendwann erschöpft aber glücklich auf seine Isomatte fiel.

Am Sonntag hieß es schließlich auch schon Abschied nehmen: Nach drei Tagen Gemeinschaft, Gottesdiensten, Sonnenschein und Spiel und Spaß kennzeichnete der Abschlussgottesdienst die letzte Station für dieses Christival. 
In der Messe kamen noch einmal alle ca. 13000 Teilnehmer zusammen um gemeinsam Lobpreis Lieder zu singen, den Worten von Moderatoren und Pfarrern zu lauschen die letzte Inputs mit auf den Weg gaben. Besonders das Abendmahl, das gefeiert wurde, gab noch einmal Kraft für den anstehenden Alltag. Mit einem letzten Lied von Liveworship und dem Segen an alle Teilnehmer und Gäste beendete Karsten Hüttmann das Christival 2016. 

Ein kurzes Fazit: Nach kleinen Startschwierigkeiten hier und da und verzeihlichen organisatorischen Problemen während der Kongresstage wurde insgesamt mit aller Kraft daran gearbeitet, jedem Teilnehmer und Mitarbeiter eine gute Zeit zu ermöglichen. Das Programm war vielseitig, innovativ und ansprechend gestaltet und hatte für wirklich jeden etwas zu bieten. Das Christival bot eine super Möglichkeit, sich neu mit Jugendlichen aus seiner Umgebung und auch internationaler Ebene zu verknüpfen und neue Freundschaften zu finden. 
Eines haben aber garantiert alle gespürt: Den Zusammenhalt junger Christen, die an einen Gott glauben, ihn feiern und ehren. 

Es wird wohl wieder einige Jahre dauern, bis das nächste Christival an den Start geht - bis dahin zehren wir von der großartigen Zeit die wir in Karlsruhe hatten und nehmen all die Eindrücke mit in den Alltag. 

Kommentare