MissioCamp Erzgebirge

via MissioCamp
Alle Jahre wieder wird das Pockautal von Hunderten jungen Menschen überflutet.
So fand auch in diesem Jahr vom 14. bis zum 21. August das MissioCamp Erzgebirge auf dem Gelände der Strobelmühle in Pockau statt.

Wettertechnisch begann das Camp ja ganz sonnig, doch die heftigen Regenschauer machten auch vor den knapp 200 Campern keinen Halt - für die Bewohner der Double Pipes sicherlich nicht das beste Wetter. Die Laune ließ sich aber dennoch kein Campteilnehmer vermiesen!

Warum auch? Schließlich bot das MissioCamp genügend Programmpunkte, die die Laune hebten.
Neben Bibelarbeiten mit Campprediger Heinz Spindler, der in Rumänien den Menschen von Gottes Liebe erzählt, Seminaren und Workshops, gab es auch so einige Highlights. An diesen durften sogar Leute teilnehmen, die gar keine Campbewohner waren.

Jeden Abend um 19.30 Uhr luden die Veranstalter nämlich zum EvEvent ein. Diese Veranstaltung ähnelt einem Jugendabend. Da predigte nicht nur Campprediger Heinz, sondern auch die Missio Project Band begleitete die Veranstaltung musikalisch.

Das diesjährige Thema lautete "Achterbahn" und so ging es an den einzelnen Abenden um die verschiedenen "Achterbahnen der Gefühle".

Nach dem EvEvent gab es immer noch ein besonderes Highlight, welches zum Teil auch für Besucher gedacht war.

So spielten gleich am 2. Abend October Light aus Kroatien. In der Strobelmühle sind sie keine Unbekannten mehr, denn schon seit 2001 kommen sie regelmäßig ins Camp. Dass sie immer wieder gerne kommen drückten sie in einem Dankeslied an Jugendwart Thomas Friedemann aus, der all die Jahre schon Kontakt zu den Kroaten pflegt.
Sänger und Trompeter Petar war dieses Mal nur kurz auf der Bühne zu sehen. Nach dem Konzert verriet er uns, warum das so war. "Ruben (das jüngste Bandmitglied) wollte unbedingt auf dem MissioCamp spielen. Und deshalb habe ich mich ein bisschen zurückgezogen und mich bei den Technikern aufgehalten." Bei einigen Liedern wie "Something Special" ließ es sich Petar allerdings nicht nehmen mit auf der Bühne zu stehen.
Neben einigen, fast schon Klassikern, wie "Something Special" und "Hands High" hatte die Skaband auch zahlreiche neue Lieder dabei, wie zum Beispiel "Falis mi" und "Kad bi barem". Wie die Titel schon vermuten lassen, sind diese auf kroatisch, eine Sprache, die wohl die wenigsten Campteilnehmer beherrschen. Das ist eigentlich ein bisschen schade, aber das Publikum ging trotzdem ab und schwang das Tanzbein was das Zeug hielt. Und auch den verspäteten Anfang nahm niemand der Band übel. Allzumal Stef, Ruben, Abel und Benjamin nach dem letzten Lied noch so viel Bock hatten, dass sie noch ein paar Minuten auf der Bühne rumgejammt haben, sozusagen als Special-Zugabe, um dann mit dem Lied "Open the Eyes of my Heart Lord" die Campteilnehmer und Besucher ins Bett zu entlassen.
Petar verriet uns außerdem noch kurz vor der Rückfahrt nach Kroatien, dass es bald ein neues Album geben wird, schließlich gibt es ja schon einige neue Lieder und das 10-jährige Bestehen das Band ist doch ein guter Anlass dafür.

Am Montagabend wurde nach dem EvEvent wieder das Tanzbein geschwungen, und zwar zur Christothek. Falls ihr euch jetzt fragt, was das ist... eine Christothek ist so ähnlich wie eine Disco, nur eben mit christlicher Musik, z.B. von Family Force 5, Soundbar, Trip to Dover oder Normal ist anders.

Dienstagabend gab es nach dem EvEvent noch eine Buchlesung mit Eberhard Heiße. Er las aus seinem Buch "Durchs ROTE MEER und andere Wüsten" vor. Im Marienberger und im Annaberger Bezirk ist Eberhard kein Unbekannter. Vor vielen Jahren hat er die Offenen Abende in Marienberg ins Leben gerufen, die jetzt immer noch regelmäßig in der Evangelischen Jugend stattfinden. Außerdem gründete er in Annaberg-Buchholz einen CVJM und ein Jugendhaus. Sein Buch handelt von seiner Lebensgeschichte, wie er mit seiner Familie das Naziregime überstand, als Jugendpfarrer in der DDR Freizeiten leitete und als Seelsorger für die Soldaten der NVA tätig war. An diesem Abend las er weniger aus seinem Buch vor, sondern erzählte mehr aus seinem Leben, was jedoch fast spannender und ergreifender für die Besucher war.

Eine weitere öffentliche Veranstaltung nach dem EvEvent, welches dieses Mal unter dem Thema "Achterbahn der Religion und Tradition" stand, war dann noch am Mittwoch ein Konzert mit Meridian. Bereits zum EvEvent durfte sich die noch recht junge Metalcoreband aus Chemnitz/Erzgebirge vorstellen. Das versprach laut zu werden. Und so wurde es dann ab 22.00 Uhr auch! Und zwar richtig laut, fast schon ein bisschen zu laut. Für die meisten Campteilnehmer und Besucher war die Musik der 5 Jungs einfach nur Geschrei, wenn man sich aber näher mit den Texten befasst und das Geschrei mal ausblendet, dann stellt man fest, dass die Texte sehr tiefgründig sind. Da war es doch ganz gut, dass bei einigen Liedern die Songtexte über den Beamer an die Leinwand  projiziert wurden. 10 Lieder hat die Band im Repertoire und diese wurden noch um eine kleine Predigt von Gitarrist Peter und einem Zeugnis von Bernd, dem zweiten Gitarristen ergänzt. Schnell zeigte sich jedoch, dass Metalcore nicht jedermanns Musikgeschmack ist. Und so gingen einige wieder nach draußen, andere schauten dem Spektakel lieber aus der Ferne zu und die ganz Harten ließen sich nicht lange bitten und moshten was das Zeug hielt. Dabei fiel auf, dass im Circle Pit und auch bei der Wall of Death fast nur Jungs zu sehen waren. Lediglich ein Mädchen wagte sich unter die harten Jungs und schloss sich dem Violent Dancing an. Das Konzert beim MissioCamp war erst ihr 2. Auftritt. Und dafür war dieser doch recht gut.

Das letzte abendliche Highlight des MissioCamps war keine öffentliche Veranstaltung. Auf dem Programm stand nämlich die traditionelle Campgala bei der die Teilnehmer ihr Talent unter Beweis stellen konnten. Da gab es u.a. Tanzeinlagen und sogar einen Rap von MC Fresh Bio Dave über die Mitarbeiter.

Aufgrund des Regenwetters mussten zwar so einige Programmpunkte spontan geändert werden, für die Teilnehmer war es aber trotzdem ein super gesegnetes Camp. Ein kleines Highlight bei dem Wetter war da unter anderen auch die spontan eingerichtete Sauna im Steakhouse.

Und so hieß es dann am Freitag Koffer packen, sich von den neuen Freunden verabschieden und die Heimreise antreten.

Es ist immer wieder schön, dem MissioCamp einen Besuch abzustatten oder gar als Teilnehmer dabei zu sein. Gut, dass es so eine Veranstaltung für junge Menschen im Erzgebirge gibt und sich die Veranstalter jedes Jahr auf's Neue richtig was einfallen lassen, keine Kosten und Mühen scheuen und sich die Nächte um die Ohren hauen.

Was es sonst noch so im MissioCamp gab, könnt ihr unter www.missiocamp.com in den Campnews nachlesen und euch dort auch noch Bilder ansehen.

Kommentare