Buch: Iris Muhl - Drei Sommer wie ein Winter

via SCM Hänssler
Südafrika im frühen 20. Jahrhundert: James Green, genannt Jimmy, wächst behütet unter der Sonne der
Savanne auf. Sein Vater leitet ein Automobil- Unternehmen und dem Jungen, seinem kleinen Bruder und seiner Mutter fehlt es an nichts - bis zu dem tragischen Unfall, der die Familie eines Tages ereilt. Auf dem Heimweg zu ihrem Anwesen rennt ihnen eine Antilope vor das Auto. Jimmys Vater ist tot, Mutter und Bruder verletzt. Jimmy rennt zurück in die Stadt, um dort Hilfe zu holen, und kommt gerade rechtzeitig zurück, um seine Familie vor dem Tod durch einen Hyänenangriff zu bewahren. Mrs. Green, Jimmy's Mutter, beschließt mit den beiden Jungen zurück nach England zu gehen, ihrem Heimatland.
Sich dort einzuleben fällt Jimmy nicht einfach, doch schließlich lernt er durch den Waisenjungen Benjamin den Heilsarmeeoffizier Boyle kennen. Dieser hilft ihm, sich in der neuen Heimat London zurecht zu finden. Jimmy beginnt, Boyle in der Suppenküche der Heilsarmee zu helfen und trifft dort Monica. Eine zarte Liebe entwickelt sich zwischen den beiden und endlich beginnt James sich zuhause zu fühlen. Seine Schulnoten sind sogar so gut, dass er zei Klassen überspringen kann und als Stipendiat an der Greenwich- Universität studieren kann. Doch dann wird ihr Glück getrübt: Monica wird von ihrem Stiefvater missbraucht, Jimmy's Mutter leidet an schwerer Tablettensucht und, scheinbar um es noch schlimmer zu machen, steht ein Krieg bevor. Nachdem Monica auf ein Internat geschickt wird und Jimmy seine Studien abbricht, um als Freiwilliger in den Krieg zu ziehen, trennen sich ihre Wege, da der Briefkontakt zwischen den beiden unterbunden wird. Erst, nachdem Jimmy im Gefecht schwer verletzt wird und ihn schließlich nach drei Jahren ohne Kontakt zu seiner ersten großen Liebe, drei Sommern die sich für beide wie ein Winter anfühlten, die Nachricht erreicht, dass Monica sich verlobt hat, kehrt er aus dem Lazarett nach London zurück, um sie zu finden. 
Als er sie zufällig in der U- Bahn antrifft, erkennt sie ihn zuerst nicht, und als er sich ihr offenbart, reagiert sie eisig kalt. Die einstig so tiefe Liebe scheint erloschen zu sein. Jimmy gibt ihr nur noch schnell sein Notizbuch mit, das er während des Krieges geführt hat: in ihm stehen unzählige Liebeserklärungen an Monica geschrieben. Jimmy's Mutter hat sich derweil auch mit ihrer Tablettensucht helfen lassen und ist geheilt. Am Schluss gibt es, zumindest für das junge Paar, ein Happy End.

Für Liebhaber von geschichtlichen Romanen, denen eine gute Story innewohnt, ist dieses Buch genau das richtige. Fesselnd und realitätsnah geschrieben zieht Iris Muhl ihre Leser in den Bann. Besonders die Tatsache, dass das Buch auf einer wahren Begebenheit beruht, macht es lesenswert.
Iris Muhl greift in ihrem Roman viele Probleme dieser Zeit auf: Die Armut und Arbeitslosigkeit, die Frauenrechtler- Bewegung, Suchtprobleme, von denen damals fast keiner wusste dass sie überhaupt existieren können, seelischer und körperlicher Missbrauch und natürlich den Ersten Weltkrieg. Da sie dadurch viele Handlungsstränge aufbaut und sich entsprechend in die Gedanken der Personen versetzt, ist es teilweise schwer, dem Buch richtig zu folgen - am Ende führt die Autorin jedoch alle Fäden wieder zusammen.

Alles in allem ein sehr lesenswerter, kurzweiliger und interessanter Roman. Erhältlich ist er bei SCM Hänssler oder in jeder gut sortierten christlichen Buchhandlung für 14,95€.

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