Wohnzimmerkonzert mit Norm Strauss

normstrauss.com
Ich durfte letzten Sonntag Zeuge eines besonderen Konzertes ein. Es war kein Konzert mit großer Bühne und Hunderten oder Tausenden Leuten im Publikum. Bei besagtem Konzert handelte es sich um ein kleines, ziemlich privates Wohnzimmerkonzert (Hauskonzert) mit dem kanadischen Singer / Songwriter Norm Strauss.

Wer denkt, Wohnzimmerkonzerte seien eine recht neue Erfindung, der irrt. Sogenannte Hauskonzerte gab es schon zu Zeiten Bachs. Nur erfreuen sich diese besonderen Konzerte jetzt einer neuen aufstrebenden Beliebtheit.

Und so verirrte sich Norm Strauss mit seiner Gitarre ins erzgebirgische Annaberg-Buchholz, um dort sein Können vor ca. 40 Leuten in einem gemütlichen Wohnzimmer unter Beweis zu stellen.

Mit seiner humorvollen Art und seiner Musik zog er das Publikum schnell in seinen Bann.
Die Musikrichtung von Norm Strauss lässt sich schwer auf einen Stil festlegen. Es ist eine Mischung aus Blues, Bluegrass (eine US-Amerikanische Volksmusikrichtung) und Country.

Nach und nach trudelten die Gäste des Wohnzimmerkonzertes ein, der Raum füllte sich allmählich. Zu Beginn stellte sich Norm Strauss dem Publikum vor. Er erzählte, wie er begann Musik zu machen und was hinter Hauskonzerten, oder eben Wohnzimmerkonzerten steckt. Seine Devise; weg von den großen Bühnen hin zu Hauskonzerten, sozusagen Back To The Roots. Dabei ist es ihm wichtig, die Leute kennenzulernen, mit ihnen zu sprechen und ihnen sein Herz zu offenbaren.

Der erste Song des Abends war ein Cover von Cat Stevens Song "Wild World". Norm widmete diesen Song seiner Tochter, dem einzigen Mädchen unter seinen 3 Jungs und auch noch die Jüngste.

Auch wenn es so aussah als würde Norm alleine auf der "Bühne" stehen, so war es nun doch an der Zeit, die Band vorzustellen: die Band bestehend aus einem iPad, welches er bei dem Einen oder Anderen Song mit auf die "Bühne" holte.

Auch seinen 3 Söhnen widmete Norm Strauss an diesem Abend einen Song namens "The Hardest Part". "The Hardest Part Is Following Your Heart" - das ist wirklich nicht immer so einfach im Leben, aber sehr wichtig. So sieht es zumindest auch der Star des Abends.

Schon nach wenigen Songs wurde klar, dass es ein unvergesslicher Abend mit schöner Musik werden würde.
Dazu trugen einerseits seine sehr bewegenden und ehrlichen Texte bei, aber auch seine große Stimmfarbe.

Nun war es Zeit, den ersten Song der Stilrichtung Bluegrass zu performen. Dies verband Norm mit einem kanadischen Sprichwort in dem es heißt: "Take the long way around". Und so heißt auch sein Song (hier kannst du reinhören). Hier kam dann auch die iBand zum Zuge. Das Besondere am Bluegrass ist, dass die Musiker damals auf den Zug warteten, der ihnen den Rhythmus vorgab. Wer bei dem Song genauer hinhört, kann den Zug sogar hören. ;)
Einen kleinen Texthänger nahm keiner dem sympathischen Musiker übel.

Das Leben schreibt Geschichten. Und seine Songs erzählen diese Geschichten. Eben genau die Stories dieses Mannes aus Kanada. Seine Songs sind so ehrlich und so voller Gefühl, dass es einem nicht schwer fällt, sich hinzuversetzen. Wer kennt Situationen wie Missverständnisse untereinander oder gut gemeinte Worte, die ihr Ziel verfehlten, wie in "You Let It Go To Your Head" (While I Was Talking To Your Heart) nicht?

Das Publikum sollte an diesem Abend aber nicht nur zuhören und sich berieseln lassen, sondern auch interaktiv werden. Es war Zeit für einen Black Gospel Song. Es wäre eigentlich ein perfekter Song für Gottesdienste, doch dort hatte Norm "Lift him up" noch nie zum Besten gegeben. Viel eher noch spielte er ihn in Kneipen. Der iBand -Chor zeigte dem Publikum wann es an der Reihe war, mitzusingen und sich dazu zu bewegen.

Den eigentlich letzten Song des Abends widmete er seinem ältesten Sohn Joel, der auch musikalisch unterwegs ist (hier). Sein Großer hat den Song allerdings noch nie zuhören bekommen.

Neben überwiegend eigenen Songs spielte er an diesem Abend aber auch Cover wie das bereits anfangs erwähnte "Wild Baby" von Cat Stevens oder auch Songs von Neil Young und den Beatles.

Der Gastgeber wünschte sich zum Abschluss noch einen orientalisch anmutenden Song, den er im Internet entdeckte. Norm Strauss erzählte kurz noch etwas zur Entstehung des Songs und eine kurze Geschichte, die er mit dem Song "Play God" erlebte.
Da der Song ein eher drückendes Lied ist, spielte er noch eine zweite Zugabe.

Es war ein rundum gelungener Abend, der Lust auf mehr machte.
Wer Interesse an einem ähnlichen Konzert hat, kann Norm Strauss einfach anschreiben. Es klingt schwieriger, ein Hauskonzert zu veranstalten, meinte der Musiker, als es in Wirklichkeit sei.

Kommentare

  1. Hey, danke für diesen Bericht, auch wenn er schon etwas her ist.
    Norm kommt heute zu uns, bin total aufgeregt.
    Aber Dein Bericht macht mich wieder etwas ruhiger.
    Norm schmeißt den Abend ja fast alleine.

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