Hillsong Live in Stuttgart

Am 24.5.13 wunderten sich wohl die ein oder anderen Autofahrer, die an den Wegweisern zur Schleyerhalle in Stuttgart vorbeigefahren sind. Überall stand geschrieben Hillsong. Einige werden sich wohl gefragt haben, was ist denn das für ne Band, denn in der Schleyerhalle ist man sonst allgemein bekannte Größen des Musikbusiness gewohnt.

Also muss diese Band ja auch halbwegs bekannt sein, wenn sie die Schleyerhalle füllen kann.

Vor der Halle bildet sich schon eine halbe Stunde vor Einlass eine riesige Schlange vor der Halle und der Abendkasse. Das ein oder andere bekannte Gesicht erkennt man schon von weitem und alle warten gespannt auf den Einlass.

Als um 18:30Uhr die Türen aufging strömten die Massen nur so in die große Halle. An manchen Stellen hatte man das Gefühl, die Gänge zur Halle platzen. In der Halle angekommen teilten sich die Massen in Sitzplatz und Stehplatz Publikum. Unter den Stehplatzkandidaten gab es zusätzlich einen kleinen Wettbewerb, wer jetzt noch ein rotes Bändchen für den vorderen Abteil, wer ein grünes Bändchen für den mittleren Abteil und wer gar keines bekommt. Die Ordner hatten ganz schön viel zu tun! So füllte sich nach und nach die Halle und der Platz um einen herum wurde immer kleiner. Hier und dort sah man Grüppchen die lachend, plaudernd zusammen standen.

Kurz vor 20 Uhr steigerte sich die Spannung nach und nach. Einige verrückte Hühner klatschten, kreischten und machten Lärm. Einfach mal vorsorglich. Was eine Stimmung.
© Burnin' Heart Reports

Gegen 20 Uhr kam der Pastor der Hillsong Church mit einem der Hillsong Live Sänger auf die Bühne. Sogleich ging das Gekreische um weiten nach oben und das Publikum feierte. Man könnte meinen zwei Popstars seien auf die Bühne getreten. Doch eigentlich wollten die Beiden nur Shirts und CDs verschenken. Nach dieser Aktion wurde noch kurz gebetet und dann durfte die Band samt Sänger auf die Bühne.
Die Sänger um Reuben Morgan lieferten ein knapp zweistündiges Konzert. Für jeden war etwas passendes dabei. Die Band gab alte Lieder wie „Mighty to Save“ bis hin zu neueren Lieder wie „God is Able“ zum Besten. Natürlich durften auch brandneue Titel wie „Cornerstone“ nicht fehlen.
Das Publikum war wie gebannt, sang sich mit der Band die Kehle aus dem Leib, betete Gott an. Es herrschte eine richtig elektrisierende Stimmung.

Nach ca. einer Stunde wurde das Konzert für eine kurze aber sehr eingängige Predigt unterbrochen. Peter Wilson von der Hillsong Church London predigte. Die Predigt war kurz und knackig, trotzdem war einfach alles und jeder inbegriffen. Gegen Ende der Predigt forderte er das Publikum auf die Augen zu schließen um Privatsphäre zu schaffen, damit die Menschen sich nicht scheuten sich zu outen. Danach wurde gefragt wer denn zu Gott kommen möchte, bzw. seine Beziehung zu Gott auffrischen möchte. Nach einem sehr eingängigen Gebet, das das gesamte Publikum gemeinsam betete waren einige Menschen tief gerührt.
So durfte in dieser Stimmung die Band wieder auf die Bühne und erneut loslegen. Man merkte wie die Menschen jetzt noch mehr feierten.

Nach gut zwei Stunden aber verabschiedete sich die Band von der Bühne. Einige Fans waren enttäuscht, dass die Band nicht noch für eine Zugabe auf die Bühne zurückgekommen ist. Doch die Band betonte vor einigen Jahren mal, dass sie keine Superstars seien, sondern Diener Gottes und deswegen keine Zugaben spielen.

So strömten die Menschenmassen Richtung Ausgang oder Merchandise. Dort hatten einige der Verkäufer aller Hand etwas zu tun und kamen eigentlich nicht mehr hinterher. Außerdem mussten die Fans enttäuscht feststellen, dass die neue „Cornerstone“ CD ziemlich schnell ausverkauft war.

© Burnin' Heart Reports
Reflektierend kann man sagen, das Konzert war genial um mal wieder aufzutanken. Eine riesige Portion geistlichen Input einzufangen und einfach einen Abend lang sonst alles zu vergessen. Trotzdem hat man immer mehr das Gefühl, dass da Popstars auf der Bühne stehen, die vom Publikum vergöttert werden und nicht mehr als Botschafter für Gott angesehen werden. Bei einigen im Publikum hatte man das Gefühl sie sind nur wegen der Band da und nicht wegen dem Inhalt der Texte und dem restlichen Input.
Trotzdem sollte jeder, der die Chance hat, einmal ein solches Konzert zu besuchen, diese Chance nutzen und sich berühren lassen.

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