Claas P. Jambor im Interview


Claas P. Jambor @ Facebook
Schleswig, Deutschland - Houston (Texas), USA - Deutschland - USA - Deutschland - Welt. So in etwa könnte die Route aussehen, die Claas P. Jambor in seinem Leben schon zurückgelet hat, nur mit vielen weiteren Zwischenstopps. Der Singer/ Songwriter hat schon viel erlebt, und das spiegelt sich auch in seinen Texten wieder. Seine unverkennbare Stimme und die eingängigen Melodien verpassen seiner Musik einen einzigartigen Stempel. Einmal in der Stereoanlage drin, will man seine CDs auch so schnell nicht wieder rausnehmen.

CDs:
Exceptional ( Album, 2001)
one day recordings (Album,2004)
Paradise Lane (Album, 2010)
Piano Album (2012)

Inzwischen ist er mal wieder in den USA, aber zum Rock Without Limits 2012 haben wir Claas nach seinem Auftritt auf der Unplugged- Stage abgepasst und ihm einige Fragen zu seiner Musik, seinen Plänen und natürlich zu seinem Glauben gestellt.

Wie bist du persönlich zur Musik gekommen?
Oha. Meine Mutter hat mich damals gezwungen, Klavierunterricht zu nehmen. Ich hab es absolut nicht gemocht, aber inzwischen bin ich ihr doch sehr dankbar.

Hast du ein Lieblingslied, das du gerne und imer wieder auf Konzerten spielst?
Lieblingslieder sind tatsächlich bei mir fluktuierend, das heißt es ist mal das, mal dieses. Ich muss sagen, zurzeit sind wahrscheinlich "Open Skies" und "Friend In Need" die, die ich am häufigsten spiele.

Mit welchem Produzenten, Musiker oder mit welcher Band würdest du gern einmal zusammenarbeiten?
Witzigerweise hab ich eigentlich immer auf so einen Produzenten in den USA geschielt, der heißt Teddy T. und mit dem arbeite ich jetzt auch zusammen an der neuen Platte. Der hat von Mutemath bis Delirious und TobyMac, Faith Hill, Stacy O'Rico alle möglichen gemacht und mit dem darf ich jetzt zusammenarbeiten. Ein Sensationstyp, wir haben sehr viel Spaß.

Was war dein bisher größter Gig?
Mein größtes Konzert war vor 1 Million Leute auf dem Weltjugendtag in Köln nach dem Papst. Das war 2005.

Auf welcher großen Bühne würdest du gern einmal spielen?
Oh. Eine schöne Frage. Ich glaub ich hätte Lust, mal Rock am Ring oder sowas zu spielen. Das wäre schön. Ich war auch noch nie als Gast da, aber ich habe von einigen Freunden viel Gutes gehört, die da waren. Das wär schon echt eine Sensation.

Claas P. Jambor @ Facebook
Erwartet uns in nächster Zeit etwas neues, eine Tour, ein Album oder ein neues Musikvideo?
Ja, also wahrscheinlich alles davon. Dieses Jahr (2012, Anm. d. Red.) spiel ich jetzt noch durch, was ich so hab und dann werd ich zurück nach Amerika gehen und die Platte fertig machen. Ich soll da für die Vineyards und ein paar weitere Bands nächstes Jahr Alben produzieren. Ich würde gern wiederkommen, mit einer neuen Platte und dabei wird dann auch ganz bestimmt eine Tour dazu stattfinden. Ich habe ja auch gerade diese Piano- CD rausgebracht - exklusiv für den Live- Verkauf, deswegen machen wir im Mai eine Tour dazu! Es wird auch nur 2013 dazu Konzerte geben - wahrscheinlich in 2 Touren aufgeteilt. Offensichtlich spiele ich ja eher Klavier (: Mit dabei wird
Sebastian Cuthbert sein - vielleicht sagt der Name ja noch einigen Leuten was.

Du warst vor einiger Zeit Worshipleiter in einer Gemeinde in Georgia. Wie hat dich diese Zeit geprägt und was konntest du von den Leuten in der Gemeinde lernen?
Das ist ja schon sehr lang her. Was dadurch passiert ist, ist, dass ich sehr viel rundherum eingeladen wurde, erst regional in Georgia, dann überall in den USA. In der Zeit hab ich auf jeden Fall gelernt, dass es sehr viele unterschiedliche Persönlichkeiten gibt, und sehr viele verschiedene Ansätze im Glauben. Da wir als Christen an der Liebe untereinander erkannt werden sollen ist es wichtig, dass wir uns diesen verschiedenen Ansätzen nicht vor einander abschotten und denken, dass nur "wir" alles richtig machen. Gott ist größer als wir.

Durch was ist deine Musik heute beeinflusst? Gibt es irgendeine Band oder bestimmte Instrumente?
Oh, durch viele. Meine Musik ist immer durch alles mögliche beeinflusst. Ich hab in den letzten Jahren sehr viel mit elektronischer Musik gearbeitet, vor allem auch für andere Künstler. Ich glaube, das beeinflusst schon viel. Wobei, die allerletzten paar Sachen waren wieder sehr akustisch - eine Singer/ Songwriter und eine Blues- CD... Aber mal sehen, vielleicht passiert da ja noch mehr. Vielleicht machen wir nochmal ein Seitenprojekt, das ganz auf Electro/ House basiert. Es sind auch ein paar Angebote von einer Plattenfirma auf dem Tisch. Wir werden sehen.

Unser Blog heißt Burnin' Heart Reports. Was bedeutet dir dein Glaube im Alltag?
Wenn Glaube nicht im Alltag stattfindet, finde ich das ziemlich albern, denn sonst ist es doch nur aufgesetzt und etwas, das man auf irgendeinem Event macht. Das Fundament des Glaubens ist meiner Meinung nach tatsächlich zuallererst mal, dass man davon überzeugt ist, dass Gott existiert. Wenn dieser Gott also echt ist, dann darf ich ihn auch außerhalb religiöser Übungen ansprechen und hoffentlich erleben. Und dann versucht man, diesen Gott zu suchen und ihm nachzujagen. Auch hier darf ich das auf eine natürliche Art und Weise tun. Ich glaube, wenn ich versuche all die Dinge, die ich eh in meinem Alltag mache - Schule, Studium, Arbeit, mein Verliebtsein, meine Wut, was auch immer - in einem Bewusstsein mache, dass Gott mit mir ist. dann ändert das s Ziel,chon oft die ganze Perspektive. Und wenn wir mal nicht alles auf die Reihe bekommen, dann weiß Gott auch, dass wir Stress hatten... alles nicht so schlimm!
Grundsätzlich bedeutet für mich Glaube, dass man in allem, und wenn es noch so alltäglich ist, als Nachfolger Jesu lebt und sich dessen bewusst ist.

Kommen wir zur letzten Frage: was möchtest du unseren Lesern zum Schluss noch mitgeben?
Interessiert euch für die Welt, interessiert euch für das, was da draußen ist. Und wenn ich sage "die Welt", dann meine ich das wörtlich: also für die Dinge, die global passieren. Andere Länder, andere Kulturen. Interessiert euch für das, was andere Leute denken und glauben, für Dinge, die andere menschen beschäftigen und was sie für Probleme haben. Das Umfeld, in dem man sich aufhält, ist ja immer nur ein ganz kleiner Teil der Wahrheit. Wenn man in ein paar Jahren auf die Probleme, die man hat, den Freundeskreis, in dem man sich bewegt, zurückblickt, dann wird man oft merken, was das für ein Mikrokosmos war. Man wird merken, dass das alles garnicht so wichtig war, sondern dass es viel interessanter ist, mal raus zu gucken und über den Tellerrand zu sehen und zu schauen, was es da draußen noch alles gibt. Man sollte eine Begeisterung für eine Sache finden können und sagen können: "Ja, ich bin total begeistert für einen gewissen Aspekt des Lebens, für eine gewisse Sache". Eine Leidenschaft, ein Ziel, irgendwas, was man erreichen will im Leben. Vielleicht sagst du: "Ich liebe Autos" - aber kein Mensch in deinem Freundeskreis interessiert sich dafür. Dann sollte man sagen "Es ist mir egal, ich werde trotzdem darüber hinaus meinen Weg gehen. Und Rennfahrer oder Mechatroniker werden". Man sollte ein Ziel haben und diesem Ziel nachgehen. Wenn man das versucht und das tut, dann wird man darin auch erfolgreich sein und seinen Weg gehen und einen Weg finden. Man wird dann auch eine Anerkennung darin bekommen, die vielleicht außerhalb der fünf, sechs Leute ist, die vielleicht jetzt gerade neben dir sitzen und denken 'Mann, ist das uncool'. Ja.

Vielen Dank für das Interview!


Und hier jetzt noch eine kleine Kostprobe seiner Musik:
 
 
Claas P. Jambor - Stars
 

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