CEiL im Interview



Zu Rock im Zelt standen unter anderem auch CEiL auf der Bühne.
CEiL, das sind Ergi an der Gitarre und Gesang, Marda am Bass und Claudio an den Drums. Die drei Jungs machen seit 2003 zusammen Musik, haben ihre erste EP 2005 veröffentlicht, und was mal klein gestartet ist, hat inzwischen richtig Hand und Fuß.


CD's:
pride for creation (Album, 2007)
The End Is Music (EP+ Musikvideos + Studiotagebuch + Making of + Remix, 2010)



Die Schwaben reisen mit ihrer Musik quer durchs Land und sind dabei auch mal in Sachsen gelandet.
Das haben wir genutzt, um bei Rock im Zelt mit Claudio zu sprechen. Dabei haben wir interessantes über CEiL herausgefunden. Das wollen wir euch natürlich nicht vorbehalten!


Alle Fotos by Burnin' Heart Reports


Wie seid ihr auf euren Bandnamen gekommen?
Also, wir haben ganz lang nach einem Bandnamen gesucht. Und ein paar gute Namen fallen einem da schon immer ein, aber dann guckt man ins Internet und dort gibt's dann schon 2, 3, 5, 10 Bands, die so heißen und das ist blöd, das wollten wir nicht. Wir haben dann einfach dieses "CEiL" gebastelt. Es gibt da manchmal so ein paar Probleme mit der Aussprache, wegen der Heidi und dem Seal und der Scheidung und so, aber... läuft.



Wie seid ihr persönlich zur Musik gekommen?
Das ist ganz schön. Das hat folgendermaßen angefangen: Wir haben uns in der Jungschar kennen gelernt und Verstecken spielen war dann irgendwann scheiße. Da haben wir so mit 10, 11 Jahren gesagt "Okay, da spielen wir jetzt Band". Naja, ich hab am Anfang in einem Musikverein Schlagzeug gespielt, so 'uffta uffta' und dann kam der Ergi und hat gesagt "Ey, ich spiel Gitarre und komm, wir machen jetzt Band" und dann haben wir noch Martin gefragt, unseren Bassisten. So nach dem Motto "Hey Martin, du spielst jetzt Bass!". Der hat nicht gewusst, was ein Bass ist und ich hab auch gedacht 'Meint der Ergi jetzt einen Kontrabass oder..?'. Auf jeden Fall war dann mal klar, dass es auch Bässe gibt, die man sich umschnallen kann und der Martin hat das ganz gut gemacht. Und dann haben wir gesagt, gut, wir machen jetzt Band, und so hat das halt angefangen.

Was ist euer musikalisches Markenzeichen? Was macht euch unverkennbar?
Unverkennbar macht uns, dass wir einen ganz eigenen Stil haben, der eigentlich unverwechselbar ist. Das bringt uns auch manchmal Vorwürfe, es gibt ganz viele Leute die sagen "Mir gefallen von euch nur so zwei, drei Songs". Da sind oft so die älteren Herrschaften, die mögen eher die ruhigen Lieder, das ist kein solches Geschrei. Und dann die Jungen, die fahren da voll drauf ab und wollen das. Wir machen einen ganz bunten Stil und haben unsere ganz eigene Art.

Was war euer schönstes Banderlebnis?
Puh, da gibts ganz viele schöne Banderlebnisse... was war das schönste... hm. Mit zum schönsten gehört auf jeden Fall, dass wir zweimal in der Justizvollzugsanstalt in Köln gespielt haben, also im Knast. Und das war mal eine geile Erfahrung, denn da reist man an und weiß nicht, was für ein Publikum man kriegt. Also entweder nur Männer oder nur Frauen und entweder sind es nur junge Straftäter oder nur ältere. Einmal waren es nur erwachsene Männer, etwa ab 20 aufwärts und einmal waren es tatsächlich People aus der Jugendvollzugsanstalt, da saßen dann Mädels zwischen 12 und 18. Das war total krass.

Auf welcher großen Bühne würdet ihr gern einmal spielen?
Ich meine, welche Band will nicht bei Rock am Ring spielen oder Rock im Park. Wenn schon die fetten Sachen. Der Martin hat gemeint er will eigentlich mal ganz unbedingt in Mailand im großen Fußballstadion spielen, aber das wird wahrscheinlich schwer.

Habt ihr ein Lieblingslied innerhalb der Band, das ihr gerne und/oder immer wieder bei euren Konzerten spielt?
Ganz schwierig. Momentan ist es "die Apokalypse". Meistens ist es so, die neuen Sachen gefallen einem immer am besten. Und den Song haben wir ja jetzt im Studio produziert und der kommt auch bald als Gratis-Download raus. Das ist so derzeit unser Favorit. Wir haben noch ein paar neue Sachen in der Mache. Das Neue ist halt geil und das alte so ein bisschen naja... die neuen Sachen sind halt noch nicht ganz fertig, da müssen wir noch ein wenig dranrumbasteln aber das wird auf jeden Fall geil.

Damit ist die nächste Frage schon fast beantwortet: Was plant ihr für die Zukunft? Was erwartet uns bei der neuen Single, die ihr im Studio aufgenommen habt?
Wir wollen da ein bisschen spielen. Es wird auf jeden Fall absolut geil, wir machen da ganz viele Schießereien rein, das wird ganz, ganz groß. Wir wissen noch nicht mal den Titel, wie wir es nenen, "Apokalypse" ist unser Arbeitstitel bisher. Mal schauen, ob das so bleibt oder ob wir das nochmal verändern. Wir wissen es noch nicht.

Unser Blog heißt "Burnin' Heart Reports". was bedeutet euch euer Glaube im Alltag?
Also, beim Ergi, unserem Sänger  und Gitarristen ist es so, dass er Pfarrer wird, er studiert Theologie. Damit ist eine ganze Menge wohl schon beantwortet. Ich glaube der wird ein super Pfarrer. Und er hat das beste Tattoo auf dem Unterarm, das ich bei einem Pfarrer jemals gesehen habe. Ich glaube ich habe überhaupt noch nie ein Tattoo bei einem Pfarrer am Unterarm gesehen. So viel dazu. Bei mir ist es so, ich bin Realschullehrer und habe unter anderem das Fach Religion. Ich versuche da natürlich, bei jungen Menschen etwas rüberzubringen. Im Alltag ist es oft so, ich spreche mit Leuten, ganz locker und entspannt und irgendwann fragt dann einer "Hey, was machst du eigentlich so?" ich sage, dass ich Lehrer bin, "Was für einer denn?" und ich antworte, Deutsch, Geschichte und, ja, Reli. Dann ist die Reaktion immer "OH, upps!". Und dann haben alle ein schlechtes Gewissen. Das ist dann der Punkt wo ich denke 'Ja Leute, und jetzt? Soll man jetzt nicht mehr "scheiße" sagen oder wie?'. Es ist ganz interessant, dass da so eine Angst da ist, und die abzubauen versuchen wir mit der Band. Wir versuchen das immer im Alltag zu beweisen, dass Christen ganz coole Leute sind. Natürlich auch, dass es ganz strenge gibt, wo man nicht "Scheiße" sagen darf oder andere böse Sachen, aber dass DAS eigentlich ein bisschen weltfremd ist. Da Martin gerade sein Maschinenbaustudium fertig macht, hat sein Glaube dort nur indirekte Auswirkungen. Er teilt die gleichen Ansichten wie wir und sorgt dafür, dass auch in unserem marktwirtschaftlichen System die Menschlichkeit und die Nächstenliebe nicht zu kurz kommen. Der möchte seinen Nächsten eben nicht in die Pfanne hauen oder sich am Geld anderer bereichern, wie es zurzeit eben oft Gang und Gebe ist. Ob das nun andere Länder sind, die man ausbeutet oder irgendjemanden an der Börse abzuziehen.

Was wollt ihr unseren Lesern zum Schluss noch mitgeben?
Bleibt sauber. Macht keinen Scheiß und liebt euren Nächsten. Meldet euch regelmäßig bei euren Freunden, es kann ganz schnell sein, dass mal ein Freund nicht mehr da ist.

Vielen Dank für das Interview!

Ceil - Let's Rock


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