CD: Sacrety - Shut up

Zum Rock Without Limits am 27. Oktober haben Sacrety ihre Acoustic EP "Shut up" releast. Darauf sind sechs Songs zu finden, die ihren Ursprung auf den vorherigen Alben haben:
1. Your Own Lies
2. Bounce, Move, Shout
3. Alive
4. Dance
5. My Hope
6. Tonight

Sacrety @ Facebook
Diese Songs sind allgemeinhin bekannt als laut und energiegeladen. Deshalb ist man beim ersten Hören der EP sicherlich überrascht, doch diese Überraschung schlägt schnell in pure Begeisterung um.
Die Songs wurden umarrangiert, so dass zum Beispiel "Bounce, Move, Shout" jetzt jazzig daherkommt. Von seiner Energie hat das Lied kein Stück verloren, man erfährt sie nur auf eine völlig andere Art, als man es vom Original gewohnt ist.
"Your Own Lies" und "Alive" hingegen sind im Vergleich zum Original ruhig gehalten. Die Songs so zu hören ist eine völlig neue, erfrischende Erfahrung, bei der unter anderem durch die fehlenden Screams der tiefe Sinn und die konkrete Aussage der Texte sehr gut zum Tragen kommen. Auch bei "My Hope" fällt das sehr positiv auf.
Diese EP gibt dem Hörer die Möglichkeit, die Botschaft der bekannten Lieder tiefer und noch einmal neu zu erfassen.
"Dance" wiederum kommt völlig anders, als man vielleicht zuerst erwartet, schneller und frecher, als es auf dem Album "Alive" zu hören ist. Auch hier spürt man die Energie, die in der Musik und im Text steckt und fühlt, dass die 5 Jungs viel Spaß hatten die Songs aufzunehmen.
Das letzte Lied auf der EP ist "Tonight", und damit hat Sacrety etwas völlig neues ausprobiert: a capella. Ganz ohne Instrumente haben sie den Song neu interpretiert und die tiefgreifende Botschaft in den Vordergrund gestellt. "Tonight" fällt aus der Reihe der anderen Lieder der EP, ist aber mit Sicherheit das Meisterstück der Jungs. Etwas Derartiges hätte man von der sonst so lauten Band nicht erwartet.
Alles in allem ist die EP ausgesprochen gelungen und hat definitiv das Potential, auch die Leute zu begeistern, die gewöhnlich nicht auf harte Musik stehen und Sacrety nur als eine solche Band kennen. Alle 5 konnten auf "Shut up" einmal mehr ihr Können am eigenen Instrument (und sei es die Stimme) beweisen.
Doch wie sieht die genaue Entstehungsgeschichte aus? Wieso heißt die Platte "Shut up"? Und wie war es für die 5 Schwaben, die Songs so aufzunehmen?
Matze hat uns auf unsere drei Fragen Rede und Antwort gestanden.

by Burnin' Heart Reports
Wie seid ihr auf den EP- Namen "Shut up" gekommen? Gab es noch andere Titel zur Auswahl?
Eigentlich nicht. Aber das war so: Wir waren beim Videodreh und haben uns halt Gedanken gemacht, wie wir die Platte nennen könnten. Fabi hat dann wegen irgendetwas mal zu jemandem gesagt: "Shut up!" Ich weiß gar nicht mehr zu wem. Unser Lichtmensch meinte dann: "Warum nennt ihr die Platte nicht einfach so, Shut up?" Fabi schreit ja sowieso nicht. Das fanden wir alle ziemlich cool. Deshalb "Shut up".

Was war der Auslöser für eine Acoustic- EP mit euren Songs?
Wir haben in letzter Zeit immer mehr unplugged oder Akustik gespielt und haben mit der Zeit richtig Freude daran gefunden. Also haben wir unsere Songs umarrangiert, also nicht so, dass wir das Rock'n'Roll genau andersrum machen, sondern wir haben das einfach abgecheckt. Wir dachten uns halt, wieso nicht auch mal was anderes. Wir spielen hier in der Umgebung sehr viel Rock'n'Roll. Mir würde es so gehen - ich weiß nicht wie das bei anderen ist - dass mir das irgendwann auf den Sack gehen würde, immer wieder das gleiche Konzert zu hören. Und deshalb haben wir gedacht, bringen wir doch mal etwas Abwechslung rein und bringen mal was anderes. Wir machen das gerade auch echt gerne.

Man kennt euch ja eher als laute Electrocore- Rock- Band, wie war es, die Songs unplugged live zu spielen und sie jetzt aufzunehmen?
Geil. Wir hören ja alle auch mal nicht so harte Musik. Also, wir hören eigentlich alles. Deswegen spielen wir auch gerne mal ruhigere Sachen. Das Coole ist, Chris konnte uns da relativ viel zeigen am Piano, gerade mit seinem "Jazz- Gedönse". Das war echt gut. Und auch mit dem mehrstimmigen Gesang. Das a capella Lied "Tonight", das war ziemlich spontan. Wir haben uns gefragt, was wir noch mit auf die Platte draufnehmen können und dachten dann so, 'Okay, nehmen wir Tonight a capella, wieso auch nicht.' Wir können ja auch alle ein bisschen singen. Oder versuchen es zumindest.

Fest steht, mit "Shut up" hat Sacrety definitiv einen Treffer gelandet und begeistert alteingesessene Fans wie auch Akustik- Freunde. Man hört regelrecht aus den Songs heraus, wie viel Spaß die Jungs bei den Aufnahmen hatten, und dass sie Freude am akustischen Spielen haben. Die EP ist den Kauf definitiv wert und macht Lust, eine Akustik- Session von Sacrety zu besuchen.
Wenn es sich also anbietet, sollte man da unbedingt mal vorbeischauen - es lohnt sich definitiv!
 
 
Sacrety - Alive (Acoustic Version, filmed by Walnut TV)


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